Papenburger Meyer Werft: Freude über verschobenen Stellenabbau
Gute Nachrichten für die Belegschaft der Meyer Werft: Der angekündigte Stellenabbau wird bis Ende 2023 ausgesetzt. Das wurde der Belegschaft am Freitag auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt.
Die Mitarbeitenden der Papenburger Werft im Emsland müssen vorerst nicht befürchten, betriebsbedingt gekündigt zu werden. Das stand für 250 Beschäftigte im Raum. Vor Weihnachten 2021 waren Betroffene bereits zu Gesprächen einbestellt worden.
Mehr Arbeit - Aufträge werden gestreckt
Insgesamt sieht der Plan 350 Arbeitsplätze weniger vor. Rund 100 Arbeiter haben die Werft im Zuge eines freiwilligen Programms bereits verlassen. Gründe für die Kehrtwende sind veränderte Vorzeichen beim Bau der Schiffe - die Aufträge wurden gestreckt und bei einem neuen Kreuzfahrtschiff fällt zum Beispiel mehr Arbeit an als geplant.
Betriebsrat, Firmenleitung, Politik - alle sind erleichtert
Betriebsrat Nico Bloem spricht von einem "Riesenerfolg". Der zuvor angekündigte Stellenabbau habe die Betroffenen psychisch enorm belastet. Jetzt sei ihre Zukunft zumindest bis Ende 2023 sicher. Werftchef Bernard Meyer erhofft sich einen Neuanfang, damit der Stellenabbau nicht nur aufgeschoben - sondern aufgehoben werden kann. Papenburgs Bürgermeisterin Vanessa Gattung (SPD) ist ebenfalls erleichtert. Die Sozialdemokratin erwartet zügig Gespräche über Perspektiven für die Werftarbeiter. Der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke aus Sögel spricht von einem guten Signal für die Region. Und die Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kuzc sieht sich in ihrer Kritik bestätigt. Ein Stellenabbau sei nicht nötig, die Werft brauche die Stammbelegschaft, so Janssen-Kuszc.