Corona: Unternehmen zwischen Erholung und "Intensivstation"
Corona ist eine Krankheit, die sich auch in die Wirtschaft frisst. So beschreiben die IHK und die Wirtschaftsauskunftei Creditreform die Konjunkturlage. Corona-Hilfen könnten das Bild verzerren.
Das Wohlbefinden der Unternehmen im Raum Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim habe sich zwar verbessert und sei auch besser als in anderen Teilen des Landes, aber das sei nur ein kleiner Trost, so die Wirtschaftsexperten. Das Besondere derzeit sei, dass die Konjunkturlage zwischen den Branchen sehr unterschiedlich sei, so Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Osnabrück. "In der Industrie läuft es noch ganz gut, aber im Handel und in der Gastronomie richtig schlecht. Die sind eigentlich schon auf der Intensivstation."
Creditreform und IHK fordern Perspektiven
Knapp 280 Firmen in der Region waren im vergangenen Jahr insolvenzgefährdet oder insolvent. Das seien sogar weniger als im Jahr davor, sagt Armin Trojahn von Creditreform. Der Schein trüge aber, denn der Staat gebe denUnternehmen gerade Medizin, so Trojahn. Sie müssen eine Insolvenz nicht in jedem Fall melden. Das helfe für den Moment, "aber wir haben den Nebeneffekt, dass auch Firmen, die eigentlich nicht gesund sind, künstlich am Leben gehalten werden und wir glauben, dass man das Spiel nicht ewig treiben kann." Die Zahlungsmoral der Unternehmen sinke - nicht nur in der Gastronomie. Creditreform und IHK fordern von der Politik daher schnell Klarheit, wann Geschäfte und Gastronomie wieder öffnen dürfen.
