Bistum Osnabrück muss 89 Millionen Euro einsparen
Das Bistum Osnabrück muss in den kommenden zehn Jahren 89 Millionen Euro einsparen. Für dieses Ziel sind auch Kooperationen zwischen katholischen und evangelischen Gemeinden nicht ausgeschlossen.
Die Einsparungen beträfen das Personal und den Gebäudebestand, sagte Ulrich Beckwermert, Generalvikar des Bistums, am Mittwoch. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. Stattdessen solle es weniger Neubesetzungen nach Pensionierungen geben. Auch Zuschüsse und Investitionen in den Erhalt von Gebäuden kämen auf den Prüfstand, heißt es. Beckwermert nannte die finanzielle Situation sehr herausfordernd. "Wir wollen uns in Zukunft nicht von fehlenden Geldern diktieren lassen, was zu tun ist, sondern handlungsfähig bleiben", sagte Beckwermert. Das Bistum wolle weiterhin in der Seelsorge, Bildung und in der Gesellschaft präsent bleiben.
Kooperationen mit evangelischen Gemeinden denkbar
Der Generalvikar schloss auch Kooperationen zwischen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden nicht aus. "Wir brauchen in Teilen auch Bündnispartnerinnen und -partner, und wenn wir zu solchen Synergien kommen, warum nicht?" So hat sich dem Bistum zufolge in Lingen-Baccum eine katholische Kirchengemeinde mit der dortigen evangelisch-reformierten Gemeinde darauf verständigt, das evangelische Pfarrheim gemeinsam zu nutzen. Katholische und evangelische Kirche hätten eine hohe Verbundenheit, sagte Beckwermert. "Die Kirchenaustritte drücken uns beide sehr stark."
Deckungslücken bei Pensionsrückstellungen
Grund für das finanzielle Defizit seien vor allem Deckungslücken bei Pensionsrückstellungen, wie die Finanzchefin des Bistums, Astrid Kreil-Sauer, mitteilte. Hinzu kämen ihr zufolge Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie, die schwierige Entwicklung am Kapitalmarkt und der weiter zu erwartende Rückgang bei den Mitgliederzahlen. Gleichzeitig stiegen Personalkosten und Aufwendungen für den Unterhalt von Gebäuden weiter.
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