Werftbetrieb bei Fosen in Emden läuft trotz Insolvenz weiter
Wie geht es weiter mit der Werft Fosen Yard in Emden? Bis Anfang August soll ein neuer Investor gefunden werden. Das Unternehmen hatte am Mittwoch einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht gestellt.
Grund für die Schieflage des Unternehmens ist nach Darstellung der Geschäftsführung der Ukrainekrieg und seine Folgen. Werft-Geschäftsführer Carsten Stellamanns sagte am Donnerstag bei einer Versammlung der Belegschaft in Emden, dass Fosen Yard ohne den Krieg heute die sechs Minifrachter bauen würde, die eine Reederei aus Haren an der Ems so gut wie bestellt hatte. Da aber die Stahlpreise in Folge des Krieges um 80 Prozent nach oben geschossen seien, spielten die Banken nicht mit. Ursprünglich sollte im März Baubeginn für die Frachter sein. Ein Großteil der fast 100-köpfigen Belegschaft ist schon seit September in Kurzarbeit.
Gesucht wird ein neuer Investor für Fosen Yard in Emden
Nach Angaben des Oldenburger Rechtsanwalts und Insolvenzverwalters Christian Kaufmann sind die Gehälter der Mitarbeitenden über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Der Geschäftsbetrieb werde zunächst weitergeführt. Auch seien neben dem Minifrachter-Auftrag auch bei anderen Aufträgen noch offene Fragen zu klären. "Ziel ist es, eine tragfähige Lösung für die Schiffswerft zu erarbeiten", teilte Kaufmann mit. Er will sich nach eigenen Angaben schnellstmöglich einen Überblick verschaffen und das Insolvenzgeld auszahlen. Bis August soll ein neuer Investor gefunden werden.
Die Werft in Emden gehört seit 2019 zur norwegischen Fosen Gruppe, sie ging aus den traditionsreichen Nordseewerken hervor.