Partnerin angezündet? Angeklagter gibt sich ahnungslos
Zum Auftakt eines Mordprozesses in Hannover hat ein 64-Jähriger bestritten, seine Freundin mit Brennspiritus übergossen und angezündet zu haben. Die Frau war neun Tage nach dem Vorfall gestorben.
Er wisse noch immer nicht, warum sie gebrannt habe, ließ der Angeklagte im Landgericht von seinem Verteidiger erklären. Seine Freundin sei an dem Abend im Juni vergangenen Jahres verärgert gewesen, weil sie gekocht hatte und er wegen zu viel Alkohols nichts essen wollte. "Im Zusammenhang mit dem Wutausbruch wollte sie vom Balkon springen." Als die 57-Jährige sich dann in der Küche etwas zu trinken holen wollte, habe sie plötzlich laut geschrien und am ganzen Körper gebrannt. Er habe dann Wasser über sie geschüttet und sofort den Notruf angerufen, so die Darstellung des 64-Jährigen. Weitere Fragen des Gerichts wollte er zunächst nicht beantworten, sondern erst einmal sammeln und mit seinen Anwälten besprechen.
Frau stirbt nach neun Tagen an Brandverletzungen
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Frau in der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Südstadt grausam getötet zu haben. Sie erlitt Brandwunden dritten Grades, mehr als die Hälfte ihres Körpers war verletzt. Es folgten ein Herzinfarkt und Organversagen. Nach neun Tagen auf der Intensivstation starb sie schließlich an den Folgen der Verbrennungen. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte am 26. Februar gesprochen werden.
