Kein Einsatz: Antonov leer von Hannover nach Leipzig geflogen
Eine Transportmaschine sollte Geräte und medizinische Ausrüstung für Afghanistan zum Hilfs-Drehkreuz nach Usbekistan fliegen. Nun kehrt sie aber zurück nach Leipzig - leer.
Der Flughafen Hannover bestätigte dem NDR in Niedersachsen am Donnerstag den Abflug der Antonov mit Flugziel Leipzig. Zu den Gründen gibt es derzeit keine offiziellen Aussagen. Gerüchten am Flughafen zufolge hat die Maschine keine Landeerlaubnis in der usbekischen Hauptstadt Taschkent erhalten - möglicherweise, weil sie zu groß ist. Stattdessen ist am Freitagmorgen gegen 7.30 Uhr ein Iljuschin-Transportflugzeug abgehoben, wie eine Flughafensprecherin dem NDR sagte. Das Flugzeug war in der Nacht um 2.47 Uhr in Hannover gelandet. Die kleinere Frachtmaschine ist nun mit Hilfsgütern und Bundeswehr-Ausrüstung auf dem Weg nach Baku in Aserbaidschan.
A400M fliegen im Pendelverkehr
Unterdessen gehen die Evakuierungsflüge mit zwei Bundeswehr-Transportflugzeugen vom Typ Airbus A400M, die am Montag am Fliegerhorst Wunstorf Richtung Afghanistan gestartet waren, weiter. "Wir evakuieren so lange und so viele wie möglich", teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Den Angaben zufolge sollen die A400M mehrmals täglich im Pendelverkehr zwischen dem usbekischen Taschkent und der afghanischen Hauptstadt Kabul hin- und herfliegen. Am Mittwochabend hieß es vom Verteidigungsministerium über Twitter, dass ein A400M in Taschkent defekt sei. Eine Ersatzmaschine sei in Kabul gelandet und eine weitere A400M mit Ersatzteilen sei vor Ort eingetroffen. "Wir sagen ganz klar: Der Defekt beeinflusst die Evakuierung nicht", so das Ministerium. Die Maschine ist laut einer Mitteilung von Donnerstag wieder repariert. Alle Maschinen seien einsatzbereit, heißt es.
Niedersachsen will mindestens 450 Personen aufnehmen
Von Taschkent aus werden die Menschen mit zivilen Maschinen nach Deutschland geflogen. Die ersten aus Afghanistan geretteten Personen werden nun im Norden erwartet. Niedersachsen will mindestens 450, Hamburg mindestens 200 Menschen aus dem Land aufnehmen. Die ersten Mitarbeitenden der deutschen Botschaft in Kabul waren bereits am Dienstag in Deutschland angekommen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur landeten sie mit einer Linienmaschine auf dem Hauptstadtflughafen in Schönefeld. In der Nacht zu Montag waren sie unter den ersten 40 deutschen Staatsbürgern, die mit einem US-Flugzeug nach Doha im Golfemirat Katar ausgeflogen worden waren.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels schrieben wir, dass die Maschine mit Hilfsgütern bereits am Dienstagabend in Hannover gestartet ist. Das ist nicht korrekt. Wir haben die Seite entsprechend korrigiert und bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Bundeswehr
