Hildesheim: Angeklagter bestreitet Pläne für Anschlag
Im Prozess um die Vorbereitung eines Terroranschlags hat sich der Angeklagte zur Teilnahme an rechtsextremen Chats bekannt. Einen Anschlag habe er aber nicht geplant.
"Das ist nicht wahr, ich hatte nie vor, einen Anschlag zu begehen", sagte der 22-Jährige am Freitag vor dem Hildesheimer Landgericht. In den Chats habe er "einfach mitgeschrieben" - das sei in speziellen Foren normal. "Über das Internet sagt man manchmal Dinge, die man sonst nicht sagt", so der Angeklagte. Mit der Anschlagsdrohung habe er seinen Chatpartner "verarschen" wollen, für ihn sei es "mehr ein Witz" gewesen. Das Internet sei für ihn nicht die reale Welt. Er habe auch Drogen genommen.
Vorbild Christchurch?
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-Jährigen die Androhung von Straftaten sowie Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung vor. Der junge Mann soll sich laut Anklage seit den Anschlägen in Christchurch in Neuseeland im März 2019 mit rechtsradikalem Gedankengut und einem eigenen Anschlag auf Muslime beschäftigt haben. Dazu soll er sich zwischen Juli 2019 und Mai 2020 unter anderem zwei Armbrüste und mehrere Messer beschafft haben.
22-Jähriger bestreitet Morddrohungen
Zudem soll er im Mai 2017 unter falschem Namen mit einem damals 15 Jahre alten Mädchen gechattet haben. Als dieses ihm klarmachte, dass es keine Beziehung wolle, beleidigte und beschimpfte er laut Anklage die Jugendliche und drohte außerdem, sie und ihre Mutter brutal zu töten. Diese Vorwürfe wies er zurück: "Ich war das nicht."
