Für getöteten Lorenz A.: Rund 600 Menschen demonstrieren in Hannover
Zahlreiche Initiativen haben am Mittwochabend in Hannover des durch Polizeischüsse getöteten Oldenburgers Lorenz A. gedacht. An der Kundgebung beteiligten in der Spitze laut Polizei rund 600 Menschen.
Der Demozug startete ab 17.30 Uhr am Aegidientorplatz, ging dann vorbei an der Oper und am Hauptbahnhof bis zur Goseriede. Eine Abschlusskundgebung endete nach Polizeiangaben gegen 20 Uhr. Der Umzug verlief demnach ohne Vorkommnisse. Der Fall des getöteten Lorenz A. stehe in einer langen Reihe von Polizeigewalt gegen marginalisierte Menschen, teilten die Initiatoren der Demonstration im Vorfeld mit. Zu den Veranstaltern gehörte unter anderem die regionale Hannover-Gruppe von "Fridays for Future" (FFF).
Lorenz A. stirbt nach Schüssen aus Polizeiwaffe
Lorenz A. war am 20. April in der Oldenburger Innenstadt durch mehrere Schüsse aus einer Polizeiwaffe getötet worden. Zuvor soll der schwarze 21-Jährige mit Reizgas gesprüht haben. Der Fall hat in Oldenburg und in der Region Trauer und Entsetzen ausgelöst. Tausende gingen daraufhin in mehreren Städten auf die Straßen. Dabei wurde auch der Vorwurf laut, rassistische Strukturen innerhalb der Polizeiarbeit hätten den Tod von Lorenz A. begünstigt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an.
Kirchentag startet zeitgleich in Hannover
Am Mittwoch startete in der Landeshauptstadt auch der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag. Zu einer Kollision zwischen dem Demozug und den Kirchentagsveranstaltungen kam es den Angaben der Polizei zufolge nicht. Um 17 Uhr begann ein Eröffnungsgottesdienst auf dem Opernplatz und ab 18 Uhr der Abend der Begegnung mit rund 200 Ständen und Zehntausenden Kirchentagsgästen.
Mehr als 8.000 Menschen demonstrieren in Oldenburg
Am vergangenen Freitag hatten mehr als 8.000 Menschen in Oldenburg an Lorenz A. erinnert und eine lückenlose Aufklärung aufgefordert. Auch in Hannover, Göttingen und weiteren Städten im Norden gab es Demonstrationen.
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