Corona: Vermieter erlässt Friseursalon die Miete

In einer Zeit, in der sozialer Abstand wegen der Corona-Pandemie zu den zentralen Geboten gehört, sorgen soziale Gesten umso mehr für ein Gefühl des Miteinanders. Das zeigt ein Beispiel aus Bad Nenndorf: Dort betreibt Friseurmeisterin Melanie Roehse einen Friseursalon. Der muss seit Montag - wie Tausende andere Friseurläden in Deutschland - geschlossen bleiben, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Viele Inhaber fürchten nun um ihre Existenz, so auch Melanie Roehse. Um ihr die Sorgen wenigstens ein Stück weit zu nehmen, erlässt ihr der Vermieter deshalb die Miete und die Nebenkosten für Mai. "Ich war sprachlos, mir liefen die Tränen vor Freude", sagte die Friseurmeisterin im Gespräch mit dem NDR in Niedersachsen. Ihr Vermieter nehme ihr damit schon eine große Last ab.
Vermieter unterstützt in Corona-Krise
Vermieter Jörg Neuhaus war zuletzt am Samstag noch bei seiner Mieterin zum Haare schneiden. Sie sprachen über Roehses Sorgen, und dass sie nicht wüsste wie es weiterginge. "Das hat mich schon berührt", sagte Neuhaus. Um Roehse zu helfen, erlässt er ihr deshalb die Miete - zunächst für Mai. Doch wenn die Sperre länger dauert, würde er sie auch bis zum Ende unterstützen, sagte er. "Es kommt von Herzen, weil ich einfach will, dass der Friseursalon erhalten bleibt." Roehse ist optimistisch, dass sie nun auch durch die Hilfe ihres Vermieters die Krise übersteht. Sie will durchhalten - für sich, für ihre Familie, für ihre Angestellten und für ihre Kunden. "Damit die dann irgendwann mit ihren langen Haaren vorbeikommen und sie sich alle wieder kurz schneiden lassen können."
