"Weddeler Schleife": Wackelt die Millionenzusage vom Bund?
Seit knapp einem Jahr wird die Bahnstrecke zwischen Braunschweig und Wolfsburg ausgebaut. Im Mittelpunkt: das Nadelöhr an der sogenannten Weddeler Schleife. Nun gibt es Zweifel an der Finanzierung.
Das Bundesverkehrsministerium hat angekündigt, die Finanzierung durch den Bund noch einmal überprüfen zu wollen. Dabei geht es um 73 Millionen Euro, die bereits zugesagt waren. Der Ausbau der "Weddeler Schleife" sei ziemlich unwirtschaftlich und müsse deshalb noch einmal genau geprüft werden, sagte ein Sprecher dem NDR in Niedersachsen.
CDU-Bundestagsabgeordneter Carsten Müller verärgert
Dass der Bund die Finanzierung noch einmal überprüfen soll bedeute nicht, dass das Bundesverkehrsministerium seine Zusage nicht einhalte, hieß es. Der Braunschweiger CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller ist dennoch verärgert. Es sei nicht hinnehmbar, dass Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) die zugesagten Mittel wieder infrage stelle. Er nehme damit in Kauf, dass "unsere Region" abgehängt werde, so Müller.
Zusagen der Politik müssten verlässlich sein
Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Braunschweig sagte, dass Zusagen der Politik verlässlich sein müssten und eingehalten werden sollten. Hauptgeschäftsführer der IHK Florian Löbermann betonte, dass die neuen Unsicherheiten das gesamte Projekt bedrohen würden. Eine Zusage müsse eine Zusage bleiben, so Löbermann.
Ausbau soll noch bis Ende 2023 dauern
Seit vergangenem Jahr wird die "Weddeler Schleife" ausgebaut. Noch bis Ende 2023 soll der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Weddel und Fallersleben dauern. Dann soll die sogenannte Weddeler Schleife zweigleisig befahrbar sein und den Pendlerverkehr zwischen Braunschweig und Wolfsburg besser abwickeln.