Protest im Harz: Aktivisten fordern mehr Artenschutz
Umweltschützer der Organisation Robin Wood haben am Sonntag im Harz protestiert. Ihre Aktion richtete sich gegen die Waldpolitik der Bundesregierung. Ort und Zeitpunkt wählten sie mit Bedacht.
Im Harz seien die Fehler der Waldpolitik besonders deutlich sichtbar, sagte eine Robin-Wood-Sprecherin. Zwischen Sonnenberg und St. Andreasberg stehe praktisch kein Baum mehr. Anlässlich des "Internationalen Tag des Waldes" am Montag entrollten die Aktivsten am Sonntagmittag bei St. Andreasberg sowie bei Schierke im Oberharz (Sachen-Anhalt) mehrere Protest-Banner. Darunter war eines mit dem Slogan "Wertvolle Wälder statt Holzfabriken".
Robin Wood: Waldumbau geht nicht weit genug
Die Umweltschützer kritisieren, dass der Wald zu oft als reiner Holzlieferant gesehen und wie ein Kartoffelacker bewirtschaftet werde. So seien Fichten-Monokulturen entstanden, die dem Borkenkäfer, der Hitze und zuletzt den Stürmen nicht standhalten konnten. Auch auf den Flächen der Niedersächsischen Landesforsten im Harz gehe der eingeleitete Waldumbau nicht weit genug.
Naturnah bewirtschaften - oder ungenutzt lassen
Robin Wood fordert, dass Wälder naturnah bewirtschaftet werden müssten. Die Umweltaktivisten wollen ein schärferes Bundewaldgesetz mit den festgeschriebenen Zielen Klimaschutz und Artenschutz. Außerdem müsse mehr Forst ungenutzt bleiben.
Die Organisation Robin Wood wurde 1982 von einem Dutzend Umweltaktivisten in Bremen gegründet. Zunächst widmete sich Robin Wood ausschließlich den Themen Waldsterben und saurer Regen. Später kamen Kampagnen unter anderem in den Bereichen Energiepolitik und Verkehr hinzu. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Hamburg finanziert sich größtenteils durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.
