Klimaschonender Stahl: Salzgitter will ab 2025 an VW liefern
Ab 2026 soll der VW-Trinity in Wolfsburg vom Band laufen. Die Salzgitter AG will für das E-Auto umweltfreundlicheren Stahl liefern. Vorausgesetzt der Krieg macht ihr keinen Strich durch die Rechnung.
Die Salzgitter AG hält nach eigenen Angaben daran fest, die Hochöfen in den kommenden Jahren abschalten zu wollen und auf die Produktion von umweltfreundlicherem Stahl umzustellen. Der Energielieferant Kohle soll in ein paar Jahren von Wasserstoff abgelöst werden. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sprach vom perfekten Beispiel für den Wandel in der niedersächsischen Industrie. Zwei niedersächsische Traditionsunternehmen seien gemeinsam auf dem Weg zu Klimaneutralität.
Erdgas aus Russland für den Übergang geplant
Für den Übergang hat die Salzgitter AG allerdings Erdgas vorgesehen, das auch aus Russland kommen sollte, sagte Vorstandschef Gunnar Groebler am Montag anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Salzgitter AG. Er erwarte, dass sich die Lieferströme bis zum Start des Projekts sortiert haben, so Groebler. Ohne zu wissen, wie das dann aussehen werde. Schon vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten die steigenden Energiepreise dem Stahlhersteller Sorgen bereitet. "Ein Stück weit fahren wir hier auf Sicht", sagte Finanzchef Burkhard Becker. Anders als Thyssenkrupp bereite Salzgitter aber keine Kurzarbeit vor, hieß es.
Höchste Aktien-Dividende seit 13 Jahren
Die Salzgitter AG hatte am Montag die höchste Dividende seit mehr als einem Jahrzehnt bekannt gegeben. Pro Aktie sollen Anteilseigner 75 Cent erhalten. Der Konzern hatte zwei Jahre lang wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie keine Dividende gezahlt. 2021 lag der Gewinn bei Deutschlands zweitgrößtem Stahlkonzern 2021 bei 586 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 38 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro zu. Der Konzern teilte mit, dass das Umsatzplus unter anderem auf steigende Rohstoffpreise und der Beteiligung am Kupfer- und Metallrecyclingkonzern Aurubis zurückzuführen sei.
Bremsen steigende Energiepreise den Aufschwung?
Für 2022 plant das Unternehmen mit einem Umsatz von elf Milliarden Euro. Allerdings sieht der Konzern die Geschäftsentwicklung durch den Krieg in der Ukraine bedroht. Die wirtschaftliche Erholung könnte durch das anhaltende Ansteigen der Energiepreise ausgebremst werden, teilte die Salzgitter AG mit.
