"Brocken-Benno" mit 90 Jahren gestorben
Nach dem Fall der DDR-Grenzbefestigung rund um den Harz-Gipfel machte sich Benno Schmidt immer wieder auf den Weg nach oben. Nun ist der Rekordwanderer im Alter von 90 Jahren gestorben.
Das bestätigte seine Witwe der Deutschen Presse-Agentur. "Er ist ganz ruhig und friedlich eingeschlafen", sagte sie am Samstag. Benno Schmidt starb einen Tag vor Weihnachten an Krebs. Im Mai hatte er noch seinen runden Geburtstag gefeiert. Zunächst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) über den Tod des Mannes berichtet. Schmidt hatte seit dem 3. Dezember 1989 - dem Tag der Grenzöffnung auf dem Plateau - den 1.141 Meter hohen Brocken 9.000 Mal bestiegen. Der Wanderer, der als "Brocken-Benno" bundesweit bekannt wurde, schaffte es bis in das Guinnessbuch der Rekorde. Mit seinen Aufstiegen bis ins hohe Alter bewältigte er 120.000 Kilometer.
Grenzöffnung auf dem Gipfel
Freunde schätzten insbesondere seinen eisernen Willen, seine Disziplin und sein Durchhaltevermögen. Als den schönsten Tag in seinem Leben bezeichnete der Wanderer anlässlich seines 90. Geburtstags im vergangenen Mai eben jenen 3. Dezember 1989. An jenem Tag fiel die DDR-Grenzbefestigung auf dem Harz-Gipfel und der Verwaltungsfachwirt konnte endlich seinen Traum erfüllen, den Brocken zu betreten. Der vom Nationalpark Harz umgebene Brocken war bis zum Fall der Mauer militärisches Sperrgebiet - und auch für Wanderer tabu.
