Weil: E-Fuels in Autos in naher Zukunft unrealistisch
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der im Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns sitzt, hält E-Fuels für interessant. Er rechnet in nächster Zeit jedoch nicht mit ihrem Einsatz im Pkw-Bereich.
Laut Weil (SPD) wären sogenannte E-Fuels von Interesse, wenn ein Otto-Motor damit zu bezahlbaren Preisen und CO2-neutral genutzt werden könnte. Weiter sagte er, dass E-Fuels zudem auch einen entscheidenden Nachteil hätten: Sie seien enorm energieintensiv und die erneuerbare Energien in Deutschland würden auf absehbare Zeit für andere Zwecke benötigt, so Weil. "Im Pkw-Bereich werden wir E-Fuels aus diesem Grund so schnell nicht sehen."
Weil: "Wer weiß, wie sich die Dinge weiterentwickeln"
Weil verwies dabei auch auf den aktuellen technologischen Stand: "Es hat schon seinen Grund, dass sich nahezu die gesamte weltweite Pkw-Industrie auf den Weg gemacht hat, batteriegestützte Elektromobilität zu organisieren", betonte er. "Aber wer weiß, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden."
Hoher Stromverbrauch bei Herstellung
E-Fuel-Befürworter Blume hatte der "Automobilwoche" Ende August gesagt, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens nur mit Elektromobilität zu erreichen seien. Sein Vorgänger Herbert Diess hatte E-Fuels aufgrund ihrer schlechten Effizienz abgelehnt und den hohen Stromverbrauch bei der Herstellung bemängelt.
Kraftstoffe sind sehr teuer
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe für Benzin- und Dieselmotoren. Sie erzeugen weniger umweltschädliche Abgase als herkömmlicher Treibstoff. Dennoch wird bei der Verbrennung von E-Fuels, anders als bei Elektrofahrzeugen, immer noch klimaschädliches CO2 ausgestoßen. Für ihre Herstellung wird zudem besonders viel Energie benötigt, wodurch die Kraftstoffe wiederum sehr teuer sind.