VIDEO: Happy Birthday, VW Golf: Ein Klassiker wird 50 (4 Min)

VW Golf wird 50 Jahre: Hintergründe und Kurioses zum Kultauto

Stand: 29.03.2024 07:45 Uhr

Anfang der 1970er-Jahre steckte VW in der Krise. Mit dem Golf gelang die Wende. Am 29. März 1974 rollte der Wagen erstmals vom Band - und wurde zum Erfolg. Mehr als 37 Millionen Stück wurden bis heute verkauft.

von Torben Hildebrandt

Die Erfolgsgeschichte beginnt aus der Not heraus. Volkswagen steckt 1974 in einer tiefen Krise, die Verkaufszahlen brechen ein, der Konzern schickt Beschäftigte in Kurzarbeit oder ganz nach Hause. In diesen unruhigen Zeiten beweist VW Mut und lässt am 29. März 1974 die Bänder für die Serienproduktion anrollen - für ein Auto, das Deutschland so noch nicht gesehen hat. Volkswagen hat den italienischen Designer Giorgetto Giugiaro engagiert. Er verabschiedet sich vom runden Käfer-Design und zeichnet einen sportlich-kantigen Kompaktwagen mit klaren Linien. Der Motor ist nicht mehr im Heck des Fahrzeugs untergebracht. Stattdessen bekommt der Golf einen Kofferraum mit großer Heckklappe.

Hier kommen Daten, Fakten und Kuriositäten rund um den Golf:

  • Das aktuelle Golf-Modell besteht aus rund 3.000 Einzelteilen.
  • In Wolfsburg arbeiten zurzeit rund 7.000 Beschäftigte am Golf. Vom ersten Handgriff bis zum fertigen Auto beträgt die reine Produktionszeit am Fahrzeug rund 20 Stunden.
  • Der Golf 1 war im Jahr 1974 ab 8.000 D-Mark zu haben - anfangs ohne rechten Seitenspiegel und ohne Kopfstützen. Während in Deutschland Generation auf Generation folgt, wird der Golf 1 in anderen Ländern noch Jahrzehnte lang weitergebaut. Genauer gesagt bis 2009, zum Schluss als Citi Golf in Südafrika.
  • Der aktuelle Golf 8 ist fast einen halben Meter länger als der Golf 1 von 1974.

Golf Cabrio sieht wie ein "Erdbeerkörbchen" aus

  • Schon 1969 besuchte eine VW-Delegation den Turiner Autosalon. Die Gruppe aus Wolfsburg notierte sich verschiedene Autos verschiedener Hersteller - Modelle, die den Wolfsburgern besonders gefielen. Vier der sechs Autos stammten aus der Feder von Giorgetto Giugiaro. Daraufhin engagierte VW den italienischen Designer.
  • Ab 1979 gab es den Golf 1 auch als Cabrio. Der markante Überrollbügel sah aus wie ein Henkel, das Auto erhielt daraufhin den Spitznamen "Erdbeerkörbchen". Das wahrscheinlich berühmteste Golf Cabrio fuhr Sascha Hehn in der TV-Serie "Schwarzwaldklinik" - der Schauspieler sprang auch gerne mal in sein Auto.
  • 1975 stellt VW den Golf GTI vor. Mit 110 PS, Einspritztechnik, Höchstgeschwindigkeit 182 Stundenkilometer. Die Autowelt ist entzückt. GTI steht für Gran Turismo Injektion.

VW-Golf-Produktion in "Golfsburg" statt Wolfsburg

  • Kabelsalat: Im Golf 1 waren zusammengenommen 200 Meter Kabel verbaut - im aktuellen Golf 8 sind es 2.000 Meter.
  • Mehr als 20 Millionen Golf sind allein in Wolfsburg gebaut worden. 2003 nannte sich die Stadt zur Markteinführung der neuen Modellvariante für einige Wochen in "Golfsburg" um, der Oberbürgermeister klebte die Ortsschilder um - ein PR-Gag, der ein großes Medienecho auslöste.
  • In 50 Jahren wird bzw. wurde der Golf außer in Wolfsburg an folgenden Standorten gebaut: Osnabrück, Dresden, Brüssel, Bratislava, Pekan (Malaysia), Puebla (Mexiko), Kariega (Südafrika), Curitiba (Brasilien), Foshan und Changchun (China).

Weitere Informationen
Fabrikhalle von VW in Wolfsburg 1954. © AP Foto: Reithausen

Rückblick: Anfang der 2000er lief es nicht rund im VW-Konzern

Volkswagen - ein deutscher Mythos: nichts symbolisierte das Wirtschaftswunder besser als der unverwüstliche VW-Käfer, nichts zeigte die Überlegenheit des Wirtschaftsstandorts Deutschland besser als der Welterfolg des Golf. Doch im Jahr 2004 steckt Volkswagen in einer tiefen Krise. (23.09.2004) mehr

Produktion des VW Käfers im Volkswagenwerk Wolfsburg 192. © picture alliance / Klaus Rose Foto: Klaus Rose

Vom Alliierten-Auftrag zum meistgebauten Auto der Welt

1945 in Wolfsburg in Serie gegangen, ist der VW Käfer am 17. Februar 1972 das meistproduzierte Auto der Welt - und hält den Titel bis 2002. mehr

Mitarbeitende verlassen 1972 zum Schichtwechsel das Volkswagenwerk in Wolfsburg. © picture-alliance / Klaus Rose Foto: Klaus Rose

Wie aus der "Stadt des KdF-Wagens" Wolfsburg wurde

Für die VW-Produktion gründen die Nazis am 1. Juli 1938 die "Stadt des KdF-Wagens". Nach Kriegsende lassen die Alliierten die Stadt umbenennen. mehr

Ein VW-Bulli steht auf einer Wiese. © NDR

Faszination Bulli: Die Geschichte eines Kult-Autos

1950 begann die Produktion des VW-Bullis, mehr als 13 Millionen Modelle wurden verkauft. Seine Zukunft ist elektrisch. mehr

Adolf Hitler am Rednerpult während eines Festaktes des Volkswagenwerks bei Fallersleben. © picture-alliance / dpa | Ullstein

1938: Die Nazis bauen sich eine Autofabrik

Am 26. Mai 1938 legten die Nazis den Grundstein für das VW-Werk. Doch statt Autos fürs Volks wurden Rüstungsgüter produziert. mehr

Besuchern bestaunen beim 26. Internationalen Automobilsalon von Genf im März 1956 einen VW Karmann Ghia Coupé. © picture alliance/KEYSTONE Foto: STR

Karmann und der Ghia: Vom Ruhm und Untergang einer Kult-Ära

Der Karmann Ghia machte das einstige Familienunternehmen aus Osnabrück weltbekannt. Doch produziert wurde dort weitaus mehr. mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 28.03.2024 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

VW

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Fahrzeuge vom Technischem Hilfswerk (THW) sowie von Polizei und Feuerwehr stehen am Morgen auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Elm. © dpa-Bildfunk Foto: Moritz Frankenberg

Vermisster Arian aus Bremervörde: "Leise Suche" bislang erfolglos

Heute soll weiter entlang der Oste und rund um Elm nach dem Sechsjährigen gesucht werden. Aufgeben sei keine Option. mehr