Teilnehmer der Kundgebung "Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus - in Solidarität und Mitgefühl mit Israel" vor dem Brandenburger Tor schwenken israelische Flaggen. © picture alliance/dpa | Monika Skolimowska Foto: Monika Skolimowska

Ministerin: Alle antisemitischen Straftaten kommen vor Gericht

Stand: 24.10.2023 16:31 Uhr

Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) hat ein entschlossenes Vorgehen gegen antisemitische Straftaten angekündigt - alle sollen vor Gericht gebracht werden.

Ein entsprechender Erlass ging an die Staatsanwälte im Land, wie das Justizministerium in Hannover am Montag mitteilte. Verfahren würden dann nicht mehr wegen Geringfügigkeit oder gegen Geldauflage eingestellt, so Wahlmann. "Stattdessen bringen wir bei hinreichendem Tatverdacht alle Taten vor Gericht, es wird grundsätzlich Anklage erhoben oder Strafbefehl beantragt", hieß es von der SPD-Politikerin in einer Mitteilung. Das gelte nicht nur, aber auch für Taten im Zusammenhang mit dem Terrorangriff der Hamas in Israel.

Videos
Moderatorin Juliane Möcklinghoff interviewt die zugeschaltete Rebecca Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der liberalen jüdischen Gemeinden Niedersachsens. © Screenshot
4 Min

Antisemitismus: Anstieg der Vorfälle auch im Norden

Seit dem Hamas-Angriff häufen sich die Meldungen. Dazu im Interview: Rebecca Seidler von den Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen. (18.10.2023) 4 Min

Wahlmann will antisemitische Straftaten statistisch erfassen

Mit dem Erlass solle sichergestellt werden, dass die Entwicklung von Straftaten mit Bezug zu den Gewaltakten der Hamas laufend beobachtet werde, erklärte das Ministerium. Wahlmann hat nach eigenen Angaben veranlasst, dass alle Straftaten statistisch erfasst werden, die sich mit Bezug auf den Hamas-Anschlag ereignen. Der Erlass unterstreiche, dass das Existenzrecht Israels und der Schutz jüdischen Lebens nicht verhandelbare Kernbestandteile des Rechtsstaates seien, sagte die Ministerin. "Wer sich dagegen wendet, muss mit entschlossener Strafverfolgung rechnen", betonte Wahlmann.

Weitere Informationen
Der Philosoph und Schriftsteller Richard David Precht. © picture alliance / Geisler-Fotopress

Nach Antisemitismus-Vorwurf: Precht gibt Leuphana-Professur auf

Das Studierendenparlament der Lüneburger Hochschule hatte zuvor das Ende der Zusammenarbeit mit dem Philosophen gefordert. (23.10.2023) mehr

Personen in Oldenburg bei einer Kundgebung anlässlich des Krieges in Israel. Mehrere Israel-Flaggen sind zu sehen. © NDR Foto: Annete Laug

Oldenburger Bündnis warnt: Antisemitismus nimmt zu

Auf einer Pro-Palästina-Kundgebung sollen Teilnehmer demnach judenfeindliche Parolen skandiert haben.m (23.10.2023) mehr

Ibrahim Özdemir, Landesverband der Muslime, Yazid Shammout, Vorsitzender der Palästinensischen Gemeinde Hannover, Michael Fürst, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hannover und Oberbürgermeister Belit Onay stehen zusammen im Rathaus. © NDR Foto: Niels Kristoph

Gegen Terror und Antisemitismus: Friedensappell in Hannover

Vertreter der Stadt Hannover und der jüdischen und palästinensischen Gemeinden riefen zum gegenseitigen Respekt auf. (20.10.2023) mehr

Ein Teilnehmer der Kundgebung "Aufstehen gegen Israelhass und Antisemitismus" hält ein Schild mit der israelischen Flagge in die Höhe. © picture alliance/dpa/Thomas Banneyer Foto: Thomas Banneyer

Nach Hamas-Terror: Mehr antisemitische Übergriffe in Niedersachsen

Der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus zufolge gebe es seit dem Terrorangriff der Hamas einen deutlichen Anstieg. (19.10.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 23.10.2023 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Nach einem Unfall auf der Autobahn haben Autos eine Rettungsgasse gebildet. © picture alliance / dpa | Peter Steffen Foto: picture alliance / dpa | Peter Steffen

Pfingsten und Schulferien: Viel los auf den Autobahnen im Norden

Auf der A1 und der A7 kommt es wegen Baustellen und Unfällen zu längeren Wartezeiten. Am Nachmittag dürfte es noch voller werden. mehr