Hantavirus ist in Niedersachsen auf dem Vormarsch

Stand: 10.10.2023 09:23 Uhr

In Niedersachsen gibt es in diesem Jahr viele Infektionen mit dem Hantavirus. Bis Ende September waren 67 Fälle registriert. Das sind fast viermal so viele wie 2022 - im gesamten Jahr gab es 17 Infektionen.

Landesweit am höchsten ist das Risiko einer Infektion im Raum Osnabrück, wie aus einer aus einer Karte auf der Homepage des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes (NLGA) hervorgeht. In den Landkreisen Wolfenbüttel und in der Grafschaft Bentheim gilt laut NLGA ein mittleres Risiko. Das Hantavirus kann grippeähnliche Beschwerden verursachen und im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen. Todesfälle infolge einer Hantavirus-Infektion sind nach Informationen des NLGA allerdings sehr selten.

Rötelmäuse übertragen den Erreger

Das Hantavirus wird durch Rötelmäuse übertragen. Hauptgrund für die deutlich gestiegenen Infektionszahlen ist laut Experten eine verbesserte Nahrungsversorgung der Wirtstiere. Im vergangenen Jahr habe es besonders viele Bucheckern gegeben, die Mäuse hätten viel zu fressen gehabt und sich anschließend verstärkt vermehrt. Das Hantavirus wird unter anderem über den getrockneten Kot und Speichel der Tiere übertragen. Ein direkter Kontakt zu den Mäusen ist nicht erforderlich, meistens werden die Erreger zusammen mit aufgewirbeltem Staub eingeatmet. Wer seine Garage aufräumt oder Holz hackt, sollte eine FFP2-Schutzmaske und Gummihandschuhe tragen, um sich zu schützen, raten Gesundheitsexperten.

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Eine kleine Maus sitzt auf einer Fläche. © picture alliance Foto: Arco Images

Gefahr in der Natur: Hantaviren und Leptospiren

Das Hantavirus wird oft bei der Gartenarbeit durch Mäusekot übertragen. Eine Infektion kann zu Nierenschäden führen. Rötelmäuse und andere Nagetiere können zudem Leptospiren übertragen. (18.06.2019) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 12.10.2023 | 19:30 Uhr

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