Wolgast: 1.700 Menschen demonstrieren gegen die Corona-Politik
In Wolgast haben erneut Gegner der Corona-Maßnahmen weitgehend friedlich demonstriert. Die Polizei stellte allerdings fünf Schlagschutzhandschuhe und einen Dolch sicher.
Eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen ist in Wolgast am Mittwochabend weitgehend ohne Störungen verlaufen. Wie ein Polizeisprecher sagte, gab es ebenfalls Demonstrationen in Bad Doberan, Gnoien (Landkreis Rostock) sowie in Brüel (Ludwigslust-Parchim) mit insgesamt rund 500 Teilnehmern. Die Polizei bezifferte die Zahl der Teilnehmer in Wolgast auf 1.700. Die Veranstalter gingen von einer deutlich höheren Zahl aus. Die Einhaltung der Maskenpflicht wurde von der Polizei wiederholt eingefordert und der Aufzug mehrmals gestoppt, weil Masken nicht getragen wurden. Zwölf hartnäckige Maskenverweigerer mussten ihre Personalien abgeben. Während einer Identitätsfeststellung beleidigte ein Teilnehmer die Polizisten und leistete Widerstand.
Dolch, Schlagschutzhandschuhe und Böller beschlagnahmt
Bei Kontrollen einiger Demonstranten stellte die Polizei fünf Schlagschutzhandschuhe und einen Dolch sicher. Auch diverse Betäubungsmittel wurden nach Polizeiangaben beschlagnahmt. Ermittelt werde unter anderem wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Betäubungsmittelgesetz. Weitere Anzeigen gab es demnach wegen mitgeführter illegaler Pyrotechnik.
Bürgermeister vermutet Demo-Tourismus
Bereits kurz vor dem Jahreswechsel hatten rund 2.000 Menschen in Wolgast demonstriert. Damals kam es auch zu Auseinandersetzungen mit Beamten. Der Bürgermeister von Wolgast, Stefan Weigler (CDU), akzeptiert das Recht, zu demonstrieren und seine Meinung kundzutun. "Nicht zu dulden sind dagegen Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen oder sogar begangene Straftaten", sagte der CDU-Politiker. Dabei könne er die Ängste und Sorgen durchaus verstehen, aber "auf der anderen Seite muss man aufpassen, mit wem man da auf die Straße geht." Er sei durchaus für Meinungsfreiheit, aber Morddrohungen gegen Mitarbeiter der Ordnungsbehörden seien nicht hinnehmbar, so Weigler im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Er vermutet, dass viele der Demo-Teilnehmer aus dem Umland anreisen: "Wenn wir sehen, wo die Autokennzeichen herkommen, dann trifft sich die Szene in Wolgast, dann macht das Bauchschmerzen."
