Warnemünde: 17.500 Tonnen Stahl der früheren "Global 2" werden zerlegt

Stand: 05.10.2022 14:52 Uhr

Am ehemaligen Werftstandort in Rostock-Warnemünde gehen die Umbauarbeiten zum Marinearsenal voran. Derzeit werden Sektionen des Kreuzfahrt-Rohbaus "Global 2" aus dem Dock gehoben.

Das Werftgelände der früheren MV-Werften in Rostock-Warnemünde © David Pilgrim Foto: David Pilgrim
Massive Sektionen müssen in Warnemünde zerlegt werden.

Insgesamt liegen auf dem Werftgelände in Warnemünde rund 17.500 Tonnen Stahl aus dem Schiffbauprojekt. Bei der "Global 2" handelt es sich um das baugleiche Schwester-Kreuzfahrtschiff der 342 Meter langen "Global Dream", die fast fertig gebaut in Wismar liegt und für die noch immer ein Käufer gesucht wird.

Schrottwert der "Global 2" soll mehrere Millionen Euro betragen

So weit ist das Projekt "Global 2" der insolventen MV-Werften aber nie gekommen, dennoch liegen imposante fertiggestellte Sektionen auf dem Gelände in Warnemünde. Sie werden nun auseinandergebrannt und in hochofentaugliche Stücke zerlegt. Der Schrottwert dürfte mehrere Millionen Euro betragen.

Trockendock soll bis Jahresende frei sein

Das Werftgelände der früheren MV-Werften in Rostock-Warnemünde © David Pilgrim Foto: David Pilgrim
Das Trockendock soll bis Jahresende frei sein

Die Arbeiten sind nötig, damit das Dock frei wird - schließlich sollen dort schon möglichst ab Ende des Jahres die ersten Schiffe der Deutschen Marine gewartet werden. Gleichzeitig werden Mitarbeiter eingestellt - Dienstposten, wie es im Behörden-Jargon heißt. Bislang gebe es bereits 306 unterschriebene Verträge.

500 Beschäftigte sollen im Marinearsenal Arbeit finden

Knapp 500 Menschen sollen insgesamt im Arsenal Arbeit finden - unter ihnen sind auch ehemalige Mitarbeiter der MV-Werften. Wie es hieß, will die Marine von der Expertise der ehemals privatwirtschaftlichen Mitarbeiter profitieren. Unklarheit gibt es noch über die Nutzung des südlichen Teil des Werftgeländes. Hieran hat das belgische Unternehmen Smulders Interesse gezeigt, es will in Warnemünde Offshore-Konverterplattformen bauen. "Ich bin letzten Mittwoch zuletzt mit Smulders zusammen gewesen und ich weiß: Die wollen. Die wollen auch nach Rostock", sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch in Schwerin, als er gegenüber früheren Werftarbeitern die Verlängerung der Transfergesellschaft bis Ende November bekanntgab.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 05.10.2022 | 15:00 Uhr

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