Tag der Organspende: Spendenzahl in MV eingebrochen
Die Organspendezahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind massiv eingebrochen. Darauf macht die Deutsche Stiftung Organtransplantation am heutigen Tag der Organspende aufmerksam.
Lunge, Bauchspeicheldrüse oder Herz: 200 Menschen in MV warten derzeit auf ein Spenderorgan. Ihre Chancen, eines zu bekommen, stehen schlechter als im vergangenen Jahr. Während in den ersten vier Monaten von 2021 14 Organe transplantiert werden konnten, waren es im selben Zeitraum 2022 nur vier Organe. Zwölf Organspender standen dafür im vergangenen Jahr zur Verfügung, in diesem nur sechs.
Arbeitsüberlastung in den Kliniken
Der Einbruch sei unerwartet gekommen, so die Stiftung. Es sei aber wahrscheinlich, dass die Arbeitsüberlastung in den Kliniken ein Grund sei, dass weniger Organspender identifiziert und somit auch weniger Spenden realisiert worden sind. Außerdem würden Organspenden immer häufiger von Angehörigen abgelehnt. Die Stiftung wirbt noch einmal dafür, sich frühzeitig Gedanken über die Organspende zu machen und den Wunsch schriftlich zu hinterlegen.
"Viele Menschen wären bereit"
Dafür spricht sich auch Gesundheitsministerin Stefan Drese (SPD) aus. Sie betonte am Freitag die Bedeutung der Aufklärung: "Umfragen zeigen, dass viele Menschen theoretisch bereit sind, nach dem Tode Organe zur Transplantation freizugeben. Und immerhin etwa 35 Prozent besitzen sogar einen Organspendeausweis."