Stand: 28.01.2020 23:37 Uhr

Studie: Soziale Spaltung in Schwerin am größten

Blick über den Schweriner Stadtteil Großer Dreesch © NDR.de Foto: Henning Strüber
In Schwerin leben vergleichsweise viele Menschen mit niedrigem Einkommen in Plattenbausiedlungen. (Archivbild)

In Schwerin wohnen Menschen am stärksten getrennt nach Einkommen und sozialem Status. Das zeigt eine Studie für Mecklenburg-Vorpommern im Auftrag des Infrastrukturministeriums, die am Dienstag vorgestellt wurde. Erstellt hat die Studie das Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung. Danach liegen Schwerin, Greifswald, Rostock und Neubrandenburg bei der Segregation - so der wissenschaftliche Fachbegriff für Entmischung - deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt - Tendenz steigend.

Soziale Entmischung in den Städten größer

Viele Menschen mit niedrigem Einkommen leben hier geballt vor allem in Plattenbausiedlungen. Stralsund und Wismar liegen unter dem Durchschnitt, aber auch hierbei zeigt der Trend nach oben. In den Orten an der Küste und auf Usedom und Rügen ist die soziale Entmischung deutlich niedriger als in den größeren Städten, nimmt aber auch dort in den meisten Regionen zu.

Mehr Sozialwohnungen in die Innenstädte

Laut Studie müssten deutlich mehr Sozialwohnungen in den Innenstädten gebaut werden, unattraktive Viertel müssten zum Beispiel durch eine bessere Infrastruktur und bessere Schulen aufgewertet werden. Nach Angaben von Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) gibt es in Greifswald, Rostock und Schwerin bereits Projektgruppen, in denen Kommunen und Land gemeinsam an Lösungen arbeiten.

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Das Schweriner Plattenbauviertel auf dem Großen Dreesch © NDR.de Foto: Henning Strüber

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 28.01.2020 | 15:00 Uhr

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