Schwesig: NDR in 30 Jahren Teil im Alltag der Menschen in MV geworden
Zusammen mit rund 250 Gästen aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport und dem öffentlichen Leben im Landesfunkhaus hat der NDR in MV sein Jubiläum "30 Jahre NDR in Mecklenburg-Vorpommern" gefeiert. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) stellte den wichtigen Beitrag des Senders für die Meinungs- und Identitätsbildung der Menschen im Nordosten heraus. Mit Blick auf die gegenwärtige Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk mahnte Schwesig Aufklärung an.
Rund 250 geladene Gäste waren ins Landesfunkhaus nach Schwerin gekommen, um das 30-jährige Bestehen des NDR in Mecklenburg-Vorpommern zu feiern - unter ihnen Landtagspräsidentin Birgit Hesse (SPD), der Fernsehmoderator Hubertus Meyer-Burkhardt, der Sportchef der Basketballer der Rostock Seawolves, Jens Hakanowitz, NDR Intendant Joachim Knuth und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Schwesig sprach mit Blick auf das Jubiläum von einer Erfolgsgeschichte.
NDR "ein Teil im Alltag der Menschen im Land"
Ob bei der unabhängigen Meinungsbildung, der Berichterstattung über Ereignisse im Nordosten und der Kulturförderung im Nordosten - der NDR in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Landesfunkhaus in Schwerin und seinen Regionalstudios in Rostock, Greifswald und Neubrandenburg habe seit 1992 einen wichtigen Beitrag für das Zusammenwachsen von Ost und West geleistet und sei in den 30 Jahren "ein Teil im Alltag der Menschen im Land" geworden, sagte Schwesig in ihrem Grußwort beim Jahresempfang am Freitagabend im Landesfunkhaus in Schwerin.
NDR in MV liefert "Soundtrack unseres Landes"
"Wir stehen mit der Stefan-Kuna-Show auf, werden von den Online-Medien und den Hörfunk-Beiträgen durch den Tag begleitet und am Abend läuft bei vielen Menschen bei uns im Land das Nordmagazin", so die Ministerpäsidentin. Bei Veranstaltungen wie den Festspielen MV, der Hanse Sail oder der Agrarmesse MeLa "ist der NDR selbstverständlich dabei und liefert für viele den Soundtrack unseres Landes." Die Entscheidung vor 30 Jahren, dass Mecklenburg-Vorpommern und der NDR zusammenkommen, sei ein Erfolg: "Wir finden uns als Norddeutsche im NDR wieder und bringen unsere ostdeutsche Perspektive ein."
Schwesig: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht generell in Frage stellen
Schwesig sprach auch die jüngste Kritik am öffentlichen Rundfunk sowie die Vorwürfe rund um die Vorfälle in den NDR Landesfunkhäusern in Hamburg und Kiel an, der NDR sei nicht nur Berichterstatter, sondern auch Teil der Berichterstattung geworden. "Bei aller berechtigten Kritik, die es jetzt gibt und der sich die Sendeanstalten stellen müssen, wäre es auch falsch, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk generell in Frage zu stellen", sagte Schwesig. Er sei wichtig für die Demokratie und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. "Deshalb liegt es auch im ureigenen Interesse des NDR selbst, dass die Vorgänge aufgeklärt und Konsequenzen gezogen werden."
NDR Intendant Knuth: "Vorreiter für Crossmedialität"
NDR Intendant Joachim Knuth sagte, dass Missstände in den Sendeanstalten aufgeklärt werden müssten, aber es gebe auch einen "raunenden Generalverdacht", der zum Teil auch absurde Blüten treibe. Bei den Vorwürfen innerhalb des NDR stehe man "mitten in Aufarbeitungsprozessen, die zeigen, was am Ende richtige Verfehlung war und was nicht." Knuth räumte ein, dass ihm "schon einmal mehr nach Feiern zumute" gewesen sei. Dennoch sei dies wichtig, weil man stolz sein könne, "denn die 30 Jahre des NDR in MV sind eine einzigartige Erfolgsgeschichte". Er habe sich zu einem Pfeiler der Demokratie entwickelt.
Knuth lobte die Erfolge des Nordmagazins, welches das zweitbeliebteste Regionalmagazin in ganz Deutschland ist, die Marktführerschaft von NDR 1 Radio MV und die tägliche Berichterstattung vor Ort in Hörfunk, Fernsehen und Online. Zudem sei der NDR in MV sehr früh Vorreiter für Crossmedialität gewesen und habe das Arbeiten über Mediengrenzen hinweg in Fernsehen, Radio und Online vorangetrieben. "Wandel - das kann der NDR in diesem Haus besonders gut", so Knuth.
NDR MV Chefredakteurin Patett: "Wir sind in einem Veränderungsprozess"
Den gegenwärtigen Medienwandel bezeichnete NDR MV Chefredakteurin Gordana Patett als eine der größten Herausforderungen. "Wir sind in einem Veränderungsprozess, die Zeiten sind unruhig, die Mediennutzung hat sich komplett geändert." Dem müsse man sich stellen - "und da sind wir fleißig dabei". Trotz des Wandels sei der NDR in MV sehr erfolgreich und habe eine sehr hohe Akzeptanz bei den Menschen im Land. "Dieses Landesfunkhaus steht seit 30 Jahren für Innovation", sagte Landesfunkhausdirektor Joachim Böskens. Schwerin habe immer wieder wichtige Impulse gesetzt für den NDR, sagte Böskens und sparte nicht mit Lob für die Mitarbeiter. "Das Team ist hier vollkommen offen für Veränderungen."
