Schweinehalter leiden unter ASP-Quarantäne
Die Schweinehalter in der Region Lalendorf kämpfen mit den Folgen der dort geltenden ASP-Quarantäne. In einem dortigen Mastbetrieb war die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden.
Nach dem Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in einem Mastbetrieb in Lalendorf (Landkreis Rostock) wird die Situation für die benachbarten Halter immer schwieriger. Die rund 20 Betriebe im Sperrbezirk dürfen keine Tiere aus- oder einführen.
Schweinehalter in wirtschaftlicher Not
Betroffen sind vor allem Ferkelproduzenten: Tiere, die längst verkauft sein sollten, werden immer schwerer. In den Ställen herrscht Platznot. Selbst Mastschweine sind inzwischen übergewichtig. Der Qualitätsverlust drückt auf die Preise. Viele Schweinehalter kämpfen aktuell ohnehin ums wirtschaftliche Überleben.
Lieferung nach Niedersachsen gescheitert
Der Versuch eines Landwirts aus Klein Roge, gemeinsam mit dem Land und dem Veterinäramt des Landkreises Rostock Ferkel nach Niedersachsen zu bringen, ist in letzter Sekunde gescheitert. Trotz einer Hochsicherheits-Lieferkette habe das dortige Landwirtschaftsministerium den Transport letztendlich abgelehnt, so Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Eine andere Aktion sei hingegen erfolgreich gewesen: "Aus diesem Schutzgebiet haben wir schon 750 Schweine in die Schlachtung gegeben."
Forderung nach kürzerer Quarantäne
Laut EU-Regelung gilt eine Quarantäneregelung von drei Monaten. Innerhalb dieser Zeit ist der Schweinehandel im Sperrbezirk generell verboten. Auch wenn keine weiteren ASP-Fälle bekannt werden. Damit gilt das Transportverbot vorerst bis zum 15. Februar. In Mecklenburg-Vorpommern sind sich alle Beteiligten einig: Die EU-Quarantänebestimmungen mit Blick auf ASP müssen geändert werden. Backhaus sieht Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) in der Pflicht.
Auch mehrere ASP-Fälle bei Wildschweinen
In dem Mastbetrieb in Lalendorf (Landkreis Rostock) wurden nach einem Infektionsnachweis 4.000 Tiere vorsorglich getötet und entsorgt. Wie das für Menschen als ungefährlich geltende, für Schweine aber tödliche Virus in den Betrieb gelangte, ist bislang ungeklärt. Im November ist der Erreger zudem bei mehreren toten Wildschweinen im Nachbarkreis Ludwigslust-Parchim nachgewiesen worden. Mecklenburg-Vorpommern ist nach Brandenburg und Sachsen das dritte Bundesland, in dem die Tierseuche aufgetreten ist.
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