Der Bockkran der Werft mit dem Schriftzug "MV Werften" © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Insolvenzverfahren für MV-Werften eröffnet

Stand: 01.03.2022 16:25 Uhr

Das Amtsgericht Schwerin hat das Insolvenzverfahren für die MV-Werften offiziell eröffnet. Von heute an sollen die Transfergesellschaften zunächst für vier Monate den größten Teil der Werftbeschäftigten aufnehmen.

Für vier Monate sind rund 1.800 Fachkräfte zwischen Wismar-Warnemünde und Stralsund vorerst in der Transfergesllschaft sicher. Das Land hat dafür rund 20 Millionen Euro an Darlehen bereitgestellt. Rund 200 Schiffbauer und Ingenieure bleiben auf den Werften, um die Standorte technologisch zu sichern und für einen möglichen Weiterbau an der Global Dream bereitzustehen.

Interessenten aus aller Welt für Standorte und Schiff

Wie Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen erneut versicherte, gebe es sowohl Interessenten für die Global Dream als auch für alle Werftstandorte, sowohl aus dem europoäischen Raum und auch weltweit. Einzelheiten könnten derzeit mit Blick auf die laufenden Verhandlungen nicht genannt werden. IG-Metall und Werftbetriebsrat sehen zusammen mit dem Wirtschaftsministerium und den Insolvenzverwalter durchaus Chancen, Wismar, Warnemünde und Stralsund als maritimes industrielles Rückgrat Mecklenburg-Vorpommerns aus der Insolvenz heraus zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Zukunft in den Erneuerbaren Energien, neuen Antriebstechnologien und Kraftstoffen

Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) sieht nach der offiziellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei den MV Werften weiter Chancen für die maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern: "Die maritime Branche steht insgesamt im Land vor einem Umbruch. Der Strukturwandel bietet dabei Chancen zur innovativen und nachhaltigen Weiterentwicklung." Diese liegen demnach bei den Erneuerbaren Energien, neuen Antriebstechnologien oder Kraftstoffen.

"Aufgabe der Transfergesellschaft ist die Qualifizierung und Vorbereitung der Beschäftigten für die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt", so der Minister weiter. "In den kommenden Wochen müssen aus den bisherigen Interessensbekundungen potenzieller Investoren konkrete zu bewertende Angebote werden."

Zukunft der Standorte Wismar und Warnemünde offen

Die MV-Werften hatten vor knapp sieben Wochen Insolvenz angemeldet. Am Montag hat die Stralsunder Bürgerschaft entschieden, das ehemalige MV-Werften-Gelände samt technischer Einrichtungen für 16,5 Millionen Euro zu kaufen und dort einen maritimen Industrie- und Gewerbepark zu entwickeln. Unklar ist derzeit noch, wie es mit den Standorten Warnemünde und Wismar weitergeht.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 01.03.2022 | 18:00 Uhr

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Schiffbau

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