Im Griff von Omikron - Wie sicher ist die Versorgung in MV?
Immer wieder kommt die Frage auf, wie die sogenannte kritische Infrastruktur aufrechterhalten werden kann, sollten zum Beispiel viele Mitarbeitende der Energie- und Wasserversorgung an Corona erkranken. Wie sind die Unternehmen und Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern vorbereitet?
Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte, Mitarbeitende in Supermärkten. Die Liste der Menschen, die in der sogenannten kritischen Infrastruktur arbeiten, ist lang. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte im Vorfeld der Kabinettssitzung am Donnerstag, dass MV vorbereitet sei. Es würde unter Hochdruck an Notfallplänen gearbeitet.
Wohncontainer als Arbeitsplatz
Im Schweriner Nahverkehr läuft der Fahrplan mit aktuell 155 Fahrern. Sollten noch 14 bis 20 Fahrer ausfallen, kann nur noch ein Wochenendfahrplan angeboten werden, also ein deutlich ausgedünnter Plan. Die Stadtwerke Greifswald haben für den Notfall Wohncontainer aufgestellt. Hier können infizierte Mitarbeiter mit leichten oder keinen Symptomen von dort aus den Schichtdienst im Kraftwerk oder Wasserwerk sichern. Und in der Mecklenburgischen Seenplatte haben die Müllentsorger Prioritätslisten erarbeitet, Haus und Biomüll steht ganz oben. Gelber Sack und Altpapier werden im Fall X später abgeholt.
Tägliche Testung und entzerrte Schichten
Der Landkreis Ludwigslust-Parchim setzt in den Büros der Behörden auf maximal zwei Mitarbeiter. Seit den Weihnachtsfeiertagen wurden alle Mitarbeiter im Landratsamt täglich auf Corona getestet. Die Feuerwehr entzerrt Schichten und besetzt sie so doppelt, dass wenn jemand ausfällt, ein anderer als Bereitschaft einspringen kann. Die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim verstärkt ihre Hygienekonzepte. Sollten Fahrer fehlen, um Schichten zu besetzen, dann werden weniger Fahrten angeboten.
Striktes Besuchsverbot im Kraftwerk
Die Stadtwerke Neubrandenburg teilen mit, dass sie schon seit fast zwei Jahren ihre Pandemie-Pläne immer wieder überarbeiten. So gibt es zum Beispiel getrennten Schichten, AHA-Regeln, Ein-Personen-Büros und Online-Konferenzen. Das gilt für die Bereiche Strom, Wasser, Gas, Fernwärme, Fernsehen, Internet und Telefon. Im Kraftwerk gilt zudem ein striktes Besuchsverbot für Personen, die nicht für den Betrieb notwendig sind.
Keine Schulungen und Lehrgänge mehr
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald sind viele Schulungen und Lehrgänge vorübergehend eingestellt. So zum Beispiel alle Schulungen des Gesundheitsamtes für Berufe der Lebensmittelbranche. Auf diesen Schulungen werden die notwendigen Gesundheitszeugnisse nicht nur erworben, sondern auch erneuert. Betroffen sind Berufe wie Hilfskoch oder Fleischer.
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