Eine Baustelle auf der Einfamilienhäuser am Stadtrand von Hannover entstehen. © picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Baubranche MV blickt skeptisch in die Zukunft

Stand: 27.05.2022 05:08 Uhr

Trotz voller Auftragsbücher schauen viele Baufirmen in Mecklenburg-Vorpommern skeptisch in die Zukunft. Materialmangel und steigende Preise machen ihnen Sorgen.

Obwohl sie noch genügend Aufträge abzuarbeiten haben, sehen viele Bauunternehmer in Mecklenburg-Vorpommern ihre Zukunft nicht gerade rosig. "Wir kommen nicht so richtig in Gang beim Arbeiten", sagt Thomas Maync, der Präsident des Bauverbandes MV. "Es liegen an allen Ecken und Enden Stolpersteine im Weg, sodass wir die Stunden, die wir an den Mann bringen wollen, gar nicht leisten können." Rund 2.000 Betriebe vertritt der Verband. Vielerorts fehlen immer noch Fachkräfte. Vor allem aber mangelt es an manchen Materialien. So gibt es laut Maync Engpässe bei Türen und Fenstern, aber selbst Schrauben fehlen.

Baufirmen in doppelter Bredouille

Außerdem sind die Preise für wichtige Baustoffe gestiegen. Holz ist etwa doppelt so teuer wie im Vorjahr. Auch für Betonstahl müssen die Bauunternehmer inzwischen deutlich mehr bezahlen. Die Preise sind um 70 bis 80 Prozent angezogen. Zudem bekommen auch die Baufirmen die allgemein höheren Energiekosten zu spüren. Materialengpässe und gestiegene Einkaufspreise bringen die Bauunternehmer doppelt in Bredouille: Sie können mit den Bauherren vereinbarte Termine nicht halten und sie können nicht alle Preissteigerungen an die Bauherren weiterreichen. Für etliche Bauvorhaben gibt es Verträge mit festen Preisen, die vor ein oder zwei Jahren abgeschlossen wurden.

Weitere Informationen
Auf einer Baustellen eines Hauses.

Was tun, wenn die Baufirma pleite ist?

Für den Fall, dass die mit dem Bau des neuen Eigenheims beauftragte Firma pleite ist, haben Fachleute einige Tipps parat. mehr

Bauherren reagieren verständnisvoll

Es ist schwierig, die Preise nachträglich anzupassen. Aber es ist nicht unmöglich. Manche Bauherren reagierten recht verständnisvoll, wenn Baufirmen ihre gestiegenen Kosten weiterreichen wollen, so Christoph Bade, Obermeister der Bau-Innung Vorpommern-Greifswald. Sie würden nicht auf den alten Preisen der Kostenvoranschläge bestehen. Laut der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Neubrandenburg hat etwa die Hälfte der Bauunternehmen im östlichen Mecklenburg-Vorpommern die Kostensteigerungen an die Kunden weitergegeben, ein Viertel plant dies. Ein Viertel der Unternehmen teilte demnach mit, dass die Überwälzung auf die Kunden nicht möglich sei. Neue Aufträge zu bekommen, wird für Baufirmen unterdessen nicht einfacher. Wegen der ständig steigenden Preise ist es schwierig, potentiellen Bauherren seriöse Kostenvoranschläge zu präsentieren.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 27.05.2022 | 06:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Rostocks Spieler sind enttäuscht © IMAGO / Jan Huebner

Weiter Vorletzter: Hansa Rostock verliert nach Führung gegen KSC

Für die Mecklenburger wird nach dem 1:2 am Sonnabend gegen Karlsruhe die Lage im Tabellenkeller der 2. Bundesliga immer bedrohlicher. mehr

Die neue NDR MV App

Ein Smartphone zeigt die Startseite der neuen NDR MV App © NDR Foto: IMAGO. / Bihlmayerfotografie

Mecklenburg-Vorpommern immer dabei - die neue NDR MV App

Artikel, Podcasts, Livestreams: Die NDR MV App ist ganz neu: übersichtlich, kompakt, benutzerfreundlich, aktuell. mehr