Altes Krankenhaus in Warin wird abgerissen
Mit dem Abriss des alten Krankenhauses in Warin (Nordwestmecklenburg) soll eine neue Ära für das Grundstück am See beginnen. Lange war um die Zukunft des Geländes debattiert worden - nun verschwinden die Ruinen.
In der Vergangenheit hatten mehrere Investoren dort Projekte starten wollen, doch keiner war erfolgreich. Mal gab es für ein Vorhaben keine Baugenehmigung, mal stellte sich die Stadtpolitik quer. Nun hat die Stadt selbst Fördermittel für den Abriss beantragt und auch bekommen, eine halbe Million Euro. Und es gäbe auch schon neue Investoren, die das Gelände kaufen wollen, bestätigt Bürgermeister Björn Griese. Es liefen gerade Verhandlungen, hieß es, die Stadtvertreter werden voraussichtlich in ihrer nächsten Sitzung über den Verkauf entscheiden. Einen genauen Termin für die Sitzung gibt es noch nicht.
Seniorenresidenz in bester Lage
Planungen zufolge könnte auf dem Krankenhausgelände am Wariner See eine Seniorenresidenz gebaut werden. Damit ginge ein 23 Jahre andauernder Streit um das Filetgrundstück zuende. Zunächst aber steht der Abriss an. Einschränkungen gibt es für die Bauarbeiter nur wenige: die Häuser der alten Klinik stehen nicht unter Denkmalschutz, nur die historischen Grundmauern der mittelalterlichen Bischofsburg unter dem Gebäude, die sind geschützt. Wie es von Bürgermeister Griese heißt, passen die Experten gut auf, dass die nicht beschädigt werden.
Kleine Stadt mit großer Geschichte
Das 3000-Einwohner-Städtchen Warin wird bereits im 12. Jahrhundert erstmals in Urkunden erwähnt, im 13. Jahrhundert richtet der Schweriner Bischof hier seine Sommerresidenz ein, die später zu einer regelrechten Burg erweitert wird. Der Ort, gut gewählt - gelegen zwischen zwei Seen, die durch den Mühlengraben verbunden sind. Ende des 19. Jahrhunderts wird Warin an das Eisenbahnnetz angeschlossen, nach dem 2. Weltkrieg führen die Alliierten im nahe gelegenen Schloss Hasenwinkel Gespräche in Vorbereitung auf die Potsdamer Konferenz. Das Kreiskrankenhaus, das nun verschwindet, richten die Verantwortlichen in der sowjetisch besetzten Zone bereits 1948 ein - es besteht bis in die 90er Jahre und wird dann geschlossen, weil sich kein privater Investor für die Klinik findet.
