Ukraine-Krieg: Russland verstärkt Angriffe im ganzen Land
Russland verstärkt nach ukrainischen Angaben seine Luftangriffe in der gesamten Ukraine. Nach Angaben des Generalstabs der Armee setzt Moskau zunehmend die Luftwaffe ein, um die Infrastruktur zu zerstören. Örtliche ukrainische Behörden bestätigten einen russische Raketenangriff auf die Ortschaft Malyn westlich von Kiew.
In der Nacht berichtete das ukrainische Militär von andauernden Attacken mit Kampfflugzeugen, Raketenwerfern und Panzern entlang der gesamten Front. Die russische Armee versuche die Städte Slowjansk und Sjewerodonezk im Osten des Landes anzugreifen. Nach Ansicht von Experten droht Sjewerodonezk, komplett von russischen Truppen umzingelt und belagert zu werden.
Ukraine verlängert Kriegsrecht um drei Monate
Die Ukraine hat das seit Ende Februar geltende Kriegsrecht um weitere 90 Tage verlängert. Das Parlament in Kiew stimmte angesichts des russischen Angriffskriegs auch für eine Verlängerung der Generalmobilmachung bis zum 23. August.
Einen Tag später, am 24. August, feiert die Ukraine traditionell ihren Unabhängigkeitstag. Das Kriegsrecht gibt dem Militär erweiterte Rechte und schränkt bürgerliche Freiheiten wie das Demonstrationsrecht ein. Die Dauer des Kriegszustands sehen viele Experten als einen Indikator dafür, für wie lange sich Kiew derzeit noch auf mögliche Kämpfe einstellt.
Kiew: Duda hält Rede im Parlament
Als erster ausländischer Staatschef seit Kriegsbeginn hat der polnische Präsident Duda eine Rede im ukrainischen Parlament gehalten. Dabei erhielt Duda immer wieder Applaus von den Abgeordneten. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj war anwesend. Dudas Solidaritätsbesuch war überraschend am Morgen bekannt geworden. Der polnische Präsident reiste zum zweiten Mal seit dem Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine. Er setzt sich dafür ein, dass das Nachbarland möglichst schnell einen EU-Kandidatenstatus bekommt.