Lob und Kritik für die 2G-Regelung in Hamburg
Volle Kinos, Kneipen, Theater, keine Sperrstunde mehr - in Hamburg ist das von Sonnabend an wieder möglich, sofern die Betreiberinnen und Betreiber nur Geimpfte und Genesene einlassen. Für die 2G-Option gibt es Lob und Kritik in der Hansestadt.
Der rot-grüne Senat hat am Dienstag das sogenannte 2G-Optionsmodell beschlossen, wonach Veranstaltende ab 28. August entscheiden können, ob sie künftig nur noch Geimpfte und Genesene einlassen und dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen.
CDU: "Echter Mehrwert", aber sehr spät
Die CDU-Opposition unterstützt das 2G-Optionsmodell. "Der damit verbundene Wegfall der allermeisten Beschränkungen bietet einen echten Mehrwert und leitet eine neue Phase der Corona-Pandemie ein", sagte Fraktionschef Dennis Thering. Andere Bundesländer seien da allerdings schon weiter "und auch als CDU-Fraktion hätten wir uns mit Blick auf die immer noch betroffenen Branchen frühere Schritte im Sinne von Öffnungen mit 2G gewünscht".
Die Linke kritisierte das 2G-Modell und will es durch ein "3G-Plus-Modell" ersetzen, das statt eines negativen Schnelltests einen negativen PCR-Test vorsieht. Gleichzeitig sollten die dezentralen Impfangebote massiv ausgeweitet werden.
AfD erkennt "unerträglichen Druck" auf Ungeimpfte
Die AfD sprach von einem gefährlichen Sonderweg des Senats, der die Gesellschaft weiter spalte. "Der Druck auf Nichtgeimpfte wird auf unerträgliche Weise erhöht." Die FDP erklärte, sie halte das Optionsmodell für verfassungswidrig.
Zur Klage aus der Opposition, dass Hamburg damit eine Impfpflicht durch die Hintertür einführe, sagte Tschentscher: "Das ist eine Interpretationsfrage." Wenn es eine Reisebeschränkung ohne Impfnachweis gebe, sei das ja auch eine indirekte Impfpflicht. Der Bürgermeister kündigte an: "Es wird so kommen, auch aus rechtlichen Gründen, dass es ein Unterschied ist im normalen Leben, ob ich geimpft bin oder nicht."
Fegebank: Entscheidung für mehr Freiheit
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) nennt das 2G-Modell einen wichtigen Schritt für das Leben in Hamburg, "und noch mal einen größeren Schritt in Richtung Normalität." Das 2G-Modell sei eine Entscheidung für mehr Freiheit.
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