Jetzt gilt die Impfpflicht in Hamburgs Pflegeberufen
Über eine Impfpflicht für alle wird noch immer diskutiert. Schon jetzt gilt in Hamburg aber die Impfpflicht für die Gesundheits- und Pflegeberufe, also für Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Arztpraxen.
Bis Dienstag konnten die Beschäftigen in Gesundheitsberufen ihren Impfstatus nachweisen. Von Mittwoch an ist dann ohne Vorlage eines entsprechenden Nachweises keine Aufnahme der Tätigkeit in den betroffenen Einrichtungen mehr möglich. Dann müssen die Einrichtungsleitungen über ein Online-Portal diejenigen melden, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind oder deren Impfstatus unklar ist.
Einzelfallentscheidungen bei ungeimpften Beschäftigten
Die Gesundheitsämter werden dann den Kontakt zu den Beschäftigten aufnehmen und entscheiden, wie mit ihnen umgegangen wird. Sie können gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Nachweis ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Diese verlieren damit ihren Gehaltsanspruch. Martin Sielaff, Geschäftsführer der Hamburgischen Pflegegesellschaft, sagte im NDR Hamburg Journal, auch Betriebe sollen dazu befragt werden, ob die Mitarbeitenden unabkömmlich seien oder bei ihrem Ausfall Probleme im Dienstplan drohen. Es gehe auch darum, die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten, so Sielaff. Hamburgs Sozialbehörde betonte, dass die Gesundheitsämter jeden Einzelfall prüfen - und es auch eine Ermessensentscheidung ist, gegen die im Zweifelsfall auch geklagt werden kann.
Hohe Impfquote in den Pflegeberufen in Hamburg
In Hamburg ist die Impfquote in den Gesundheitsberufen insgesamt sehr hoch, das hatte eine Abfrage der Gesundheitsämter bereits ergeben. In der Altenpflege arbeiten aktuell etwa 20.000 Beschäftigte, sagte Sielaff. Er gehe davon aus, dass davon vielleicht zehn Prozent ungeimpft seien. "Es gibt Pflegedienste, die haben 100 Prozent Impfquote, aber es gibt auch einige, die haben eine 50-prozentige Impfquote - und die werden mit Sicherheit Probleme im Dienstplan bekommen", so der Chef der Pflegegesellschaft. Insgesamt rechnet Sielaff mit einigen Entlassungen und Kündigungen, er sagt aber auch: "Ein Teil wird noch weiterarbeiten, man darf ja nicht vergessen - die Impfpflicht ist auch begrenzt bis Ende des Jahres."
Hamburgs Krankenhäuser sind gut aufgestellt
Anfang Februar hatten sich Hamburgs Krankenhäuser wegen der Impfpflicht schon gelassen gezeigt. Asklepios meldete damals eine Impfquote von 98 Prozent, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) von 99 Prozent. Sowohl Asklepios als auch das UKE und der Pflegeheimbetreiber Pflegen und Wohnen hatten gegenüber dem Hamburg Journal damals geäußert, ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf keinen Fall kündigen zu wollen.
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