Corona zum Trotz: Viele Filme und Serien entstehen in Hamburg
Hamburgs Filmbranche hatte wegen der Corona-Pandemie ein hartes Jahr. Filmsets brauchen Hygieneberater, die Maßnahmen machen Drehs um mehrere Zehntausend Euro teurer. Trotzdem sind viele Kino-Produktionen geplant.
In Zeiten des Corona-Lockdowns ist die Gastronomie und Kultur weiter zum Stillstand verdonnert. Live geht nichts. Filme sind da eine gern gesehene Ablenkungsmöglichkeit für zu Hause. Doch wie geht es der TV- und Film-Branche? Auch die hat in Hamburg ein hartes Jahr hinter sich. Man musste umdenken, damit überhaupt gearbeitet werden konnte.
Tatort-Ausstrahlung wegen Corona verschoben
Probleme gab es auch bei der Produktion des neuen Hamburger Tatorts. Er heißt "Tödliche Flut" und wird noch in diesem Monat ausgestrahlt. Abgedreht wurde er schon vor der Corona-Pandemie, aber die Orchester-Musik spielt eine wichtige Rolle und die machte in der Nachbearbeitung Schwierigkeiten. Die Orchester-Aufnahmen konnten wegen der Corona-Pandemie nicht wie geplant durchgeführt werden, erklärt Björn Vosgerau von Wüstefilm. Die Ausstrahlung musste deshalb verschoben werden.
Doch es gab noch größere Probleme: Ein Film musste ganz verschoben werden, bei einem weiterem die Dreharbeiten abgebrochen und im November wieder aufgenommen werden. So etwas kostet alles schnell viel Geld.
Hygienekonzept erlaubt Filmschaffenden zu arbeiten
So wie Wüstefilm erging es wohl allen Filmschaffenden im letzten Jahr. Zum ersten Lockdown herrschte erst einmal Schockstarre, aber kurz danach wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, das ihnen zumindest das Arbeiten erlaubt.
Branche will Nachfrage nach Filmen befriedigen
Die Filmschaffenden wollten arbeiten, erklärt Alexandra Luetkens von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. "Die wollen Content herstellen, denn der wird gebraucht. Das merkt man jetzt gerade in dieser Situation, wo alle Menschen hungrig sind nach Kunst und Kultur." Momentan könne man ja zumindest Filme und Serien im Fernsehen oder über Streamingdienste gucken.
Zusätzliche Kosten für Hygienemaßnahmen
An jedem Set soll es jetzt einen Hygieneberater geben, der darauf achtet, dass die Maßnahmen eingehalten werden. Keine leichte Aufgabe, wenn am Set meist um die 40 Leute oder mehr arbeiten. Für Schauspielerinnen und Schauspieler heißt das, für sie gilt eine Kontaktsperre außerhalb des Sets. Etwa 50.000 Euro müssen für die Hygienemaßnahmen am Set auf das Budget gerechnet werden.
Kino-Produktionen und Serien für 2021 geplant
Trotzdem bleiben die Hamburger Filmschaffenden mutig. Aktuell seien 14 Kinofilme für Hamburg und Schleswig Holstein für 2021 geplant, erklärte Alexandra Luetkens von der Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein. Hinzu kämen noch die Serien und Krimiserien.
Es geht also weiter in Hamburg. Noch ist dabei kein Corona-Film in der Planung - genug Stoff dazu liefert die Pandemie sicher allemal.
