2G beim Shopping: Handelsverband kritisiert Entscheidung
Zum Wochenende dürfen Kundinnen und Kunden in Hamburg nur noch dann shoppen gehen, wenn sie geimpft oder genesen sind, das hat der Senat am Dienstag angekündigt. Die Entscheidung kommt beim Handelsverband nicht gut an.
Der Bundesverband des Einzelhandels hatte schon vor einer Woche dafür plädiert, dass eine 2G-Regel für Kundinnen und Kunden am Ziel vorbei gehe. Die Pandemie könne man mit solchen Maßnahmen nicht eindämmen. Laut Senatssprecher Marcel Schweitzer ist das Ziel der neuen Verschärfungen, dass noch mehr Menschen zu einer Corona-Impfung bewegt werden.
Schlangen vor den Geschäften?
Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Nord, kritisierte den Schritt scharf: "Wir gehen davon aus, dass es tatsächlich ein großer Eischnitt ist." Es müsse dann am Eingang kontrolliert werden und dadurch würden sich Schlangen bilden, sagte sie dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen. "Insgesamt wird das den Anreiz, zum Shoppen und Bummeln in die Stadt zu gehen, noch weiter verringern." Die Menschen würden durch diese Entscheidung bewusst davon abgehalten, die Geschäfte aufzusuchen, und der Handel müsse mit großen Umsatzeinbußen rechnen.
Verband sieht weiteren Schub für den Onlinehandel
Für den Weihnachtsendspurt bedeute das einen weiteren Schub für den Onlinehandel. Während des Lockdowns vor einem Jahr hatten außerdem auch Lebensmittelhändler und -händlerinnen profitiert, die nebenbei Spielzeug oder Kleidung anbieten. Sie können ab Sonnabend weiter ohne 2G-Beschränkung öffnen.
Finanzsenator: "Die Hilfen gehen weiter"
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sicherte den Geschäftsleuten Unterstützung zu: "Die Hilfen gehen weiter." Keiner müsse die Sorge haben, dass man in der vierten Corona-Welle alleingelassen werde. Aus Sicht des Handelsverbandes können die Unternehmenshilfen indes die erwarteten Verluste nicht auffangen.
Bisher sei das 2G-Modell nur für sehr wenige Händlerinnen und Händler interessant gewesen, "und zwar für diejenigen, die ihre Kunden gut kennen und die nur kleine Flächen haben", heißt es dort. Erklärtes Ziel der Maßnahme sei es, weitere Anreize für die Impfung zu schaffen. "Die Einschränkungen treffen nun ausgerechnet die Branche, die mit einer Impfkampagne und mit umfangreichen Impfangeboten, etwa in vielen Centern, intensiv für die Impfung geworben hat."
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