Zahl der Kirchenaustritte nimmt in Hamburg zu
Immer mehr Menschen in Hamburg wollen aus der Kirche austreten. In einigen Bezirken gibt es einen regelrechten Ansturm, seit das Gutachten über die Rolle von Papst Benedikt bei den Missbrauchsskandalen veröffentlicht wurde.
"Seitdem stehen bei uns die Telefone sprichwörtlich nicht mehr still und viele Menschen bitten um einen Termin", sagte Kay Becker vom Bezirksamt Eimsbüttel. In den nächsten Wochen seien dort alle Termine ausgebucht.
Nicht in allen Bezirken auffällig
Auch in Wandsbek sind die Termine für Kirchenaustritte bis zum 30. Juni bereits vergeben. Anders sieht es in den Bezirken Mitte und Bergedorf aus. Dort sind die Zahlen im Januar unauffällig. Das kann auch damit zu tun haben, dass beispielsweise dort ohnehin weniger Menschen mit kirchlichem Bezug leben.
Ob die Entwicklung wirklich mit den Nachrichten über die katholische Kirche zu tun hat, ist allerdings Spekulation, denn die Bezirksämter unterscheiden in ihrer Statistik nicht zwischen evangelisch und katholisch. Bei beiden großen Konfessionen hat es in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg bei den Austrittszahlen gegeben. In Bergedorf stiegen sie von fast 600 in 2020 auf knapp 800 in 2021.
