Rechte Demo in Hamburg - Gegendemos und Großaufgebot der Polizei

Stand: 26.04.2025 17:13 Uhr

Rechte sind am Sonnabend in zahlreichen deutschen Städten auf die Straße gegangen. In Hamburg nahmen an einer Demonstration deutlich weniger Menschen teil als erwartet.

Rund 250 Menschen zogen am Mittag vom Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof mit lautem Getrommel und wehenden Deutschland-Flaggen in Richtung Jungfernstieg. Hinter der Demonstration stand die Initiative "Gemeinsam für Deutschland" (GfD). Die Veranstalter hatten im Vorfeld mit rund 1.000 Teilnehmenden gerechnet. Die Polizei begleitete den Demonstrationszug mit einem Großaufgebot.

Protestzug von Gegendemonstranten gestoppt

Von drei Seiten stellten sich der Kundgebung am frühen Nachmittag mehrere Hundert Gegendemonstranten und -demonstrantinnen in den Weg. Die Polizei trennte die Gruppen voneinander. Dabei kam es auch vereinzelt zu Rangeleien. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen.

Die GfD-Demo steckte dann allerdings fest und kam nicht mehr voran. Nach einer Abschlusskundgebung am Ballindamm beendeten die Organisatoren die Kundgebung. Die Polizei eskortiere die Teilnehmenden daraufhin bis zum Hauptbahnhof. Verfolgt wurden sie dabei von vielen Protestierenden, die jubelten und in Chören riefen: "Haut ab!". Insgesamt verlief die Demo zwar laut und hart im Ton, aber friedlich.

Grenzkontrollen und Meinungsfreiheit als Forderungen

Die Initiative "Gemeinsam für Deutschland" (GfD) entstand 2024 aus einem Aufruf in den sozialen Medien und organisiert inzwischen in vielen Bundesländern Demonstrationen. Die Bewegung fordert unter anderem flächendeckende Grenzkontrollen und beruft sich auf die Wahrung der Meinungsfreiheit.

Laut dem Hamburger Bündnis gegen Rechts wurde die Demo in Hamburg von Nicole Jordan (AfD) organisiert, die als Frontfrau des formal aufgelösten völkisch-nationalistischen Flügels der Partei in Hamburg gelte. Der Hamburger Verfassungsschutz erklärte vorab, alle, die bei der Demo mitlaufen, müssten sich im Klaren sein, dass sie Seite an Seite auch mit Extremisten marschieren würden. Beobachter ordnen GfD deshalb dem rechten politischen Spektrum zu.

Demos "gegen Verschwörungsmythen"

Zu den Gegenkundgebungen hatte das Bündnis gegen Rechts aufgerufen, sie standen unter dem Motto "Gegen rechte Verschwörungsmythen!". Das Schauspielhaus hatte eine Flagge mit dem Schriftzug "Kein Platz für Nazis" aufgehängt.

Bundesweit gab es am Sonnabend weitere GfD-Demonstrationen. Im Norddeutschland unter anderem in Cuxhaven, in Flensburg, Itzehoe und Bad Schwartau. Beim ersten Aktionstag des Bündnisses im März waren Menschen in Stuttgart, Frankfurt am Main, Hannover, München, Dresden und anderen Städten auf die Straße gegangen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 26.04.2025 | 16:00 Uhr

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