Im Schulauer Fährhaus befindet sich die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm Höft. © Hauke-Christian Dittrich

Willkomm Höft: Seit 70 Jahren werden hier Schiffe begrüßt

Stand: 12.06.2022 10:11 Uhr

Die Schiffe, die auf der Elbe in den Hamburger Hafen einfahren, werden traditionell mit ihrer Nationalhymne begrüßt. Weltweit ist die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm Höft bekannt - und das seit nun 70 Jahren.

"Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, Sie im Hamburger Hafen begrüßen zu dürfen" - am 12. Juni 1952 ertönt diese Ansage zum ersten Mal aus dem Schulauer Fährhaus im schleswig-holsteinischen Wedel. Begleitet von der Nationalhymne des Landes, unter dessen Flagge das Schiff läuft. Insgesamt 153 Hymnen wurden einst eingespielt und der Begrüßungstext in der jeweiligen Landessprache aufgenommen. Damals kam der Text noch von einer Schallplatte - für jedes Land gab es eine, auf der einen Seite befand sich der Text für die Begrüßung, auf der anderen der für die Verabschiedung. Später werden Kassetten eingesetzt.

Restaurantgäste werden auch mit Infos zu Schiffen versorgt

Bedient wird die Anlage von den sogenannten Begrüßungskapitänen, die jeweils in der Kommandozentrale von Willkomm Höft sitzen. Der Name kommt übrigens aus dem Niederdeutschen und heißt Landzunge. Über Lautsprecher versorgen die Begrüßungskapitäne die Gäste des Fährhauses - das außerdem ein Restaurant, einen Biergarten und eine Fischbude beherbergt - viel Wissenswertem über das jeweils ein- oder ausfahrende Schiff. Alle Informationen finden die Kapitäne in 17.000 Karteikarten und einem täglichen Hafenbericht.

Schiffe werden auch mit Flaggen begrüßt

Zur Anlage gehört außerdem ein 40 Meter hoher Stahlmast, den der diensthabende Begrüßungskapitän vollautomatisch zur Begrüßung "dippen", also aufstellen, kann. Der Mast zeigt immer die Flaggen von Hamburg und Schleswig-Holstein, die deutsche Flagge und die sogenannte Signalflagge UW, die besagt: "Wir wünschen eine gute Reise".

Täglich passieren 50 große Schiffe Willkomm Höft

Während der großen Sturmfluten im Februar 1962 und im Januar 1976 wurden große Teile der Anlage und ihrer Schutzmauer zerstört und auch der Flaggenmast stark beschädigt. Die Anlage wurde aber schnellstmöglich wieder aufgebaut. Heute wird sie täglich im Schnitt von mehr als 50 "salutfähigen" Schiffen passiert, also großen Schiffen. Kleinere Schiffe werden nämlich nur optisch, also durch das Dippen der Flagge begrüßt.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 12.06.2022 | 19:30 Uhr

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