Trauer um Ehrenbürger Uwe Seeler: Reaktionen aus Hamburg
Hamburg trauert um Uwe Seeler. Die Fußball-Legende ist am Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben. Er wurde 2003 Ehrenbürger der Stadt Hamburg.
Zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger drückten noch am Abend ihre Anteilnahme aus. Ob in Form von HSV-Schals und Blumen am Zaun von Seelers Wohnhaus in Norderstedt oder mit Kerzen und Danksagungen am bronzenen Fuß-Denkmal am Volksparkstadion, ganz Hamburg trauert um das HSV-Idol. Neben den zahlreichen Fans zeigten auch Politiker ihre Anteilnahme und würdigten die Fußball-Legende.
Olaf Scholz: So wie Uwe möchten wir eigentlich alle sein
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den verstorbenen Fußballer Uwe Seeler gewürdigt. "Er war Vorbild für viele, Fussballlegende und natürlich Hamburger Ehrenbürger", twitterte Scholz am Donnerstagabend. Der SPD-Politiker und ehemalige Erste Bürgermeister Hamburgs fügte ein Zitat aus seiner Tischrede zu Seelers 80. Geburtstag hinzu: "So wie #UnsUwe möchten wir eigentlich alle sein: selbstbewusst und bescheiden."
Tschentscher: Hamburg verliert ein Stück von sich selbst
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher würdigte Seeler als "außerordentliche hanseatische Persönlichkeit". Er sagte am Donnerstagabend: "Mit Uwe Seeler verliert unsere Stadt ein Stück von sich selbst - bodenständig, ehrlich, hanseatisch". Seeler habe sich mit seiner Tatkraft, Fairness und Geradlinigkeit in die Herzen der Menschen gespielt. Er sei "für viele in Deutschland und darüber hinaus zu einem sportlichen und menschlichen Vorbild geworden", so der SPD-Politiker. "Mit seinem ehrenamtlichen Engagement hat sich Uwe Seeler um das Gemeinwohl in seiner Heimatstadt verdient gemacht." Hamburg trauere um seinen Ehrenbürger.
Grote: Seeler ein Vorbild über den Sport hinaus
Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) würdigte Seeler als "Hamburger Original". Grote sagte: "Uwe Seeler war (...) über Generationen hinweg ein Vorbild, weit über den Hamburger Sport hinaus. Einer, der es als Fußballer ganz nach oben geschafft, aber als Mensch nie die Bodenhaftung verloren hat."
Fegebank: "Unglaublich feiner Mensch"
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank von den Grünen sagte über Seeler: "Ein unglaublich feiner Mensch. Bodenständig, humorvoll. Ich denke mit so viel Dankbarkeit an unsere Begegnungen zurück, wenn ich ihn, meistens mit seiner Frau Ilka getroffen habe."
Rathaus: Trauerbeflaggung und Kondolenzbuch
Am Hamburger Rathaus wurde die Trauerbeflaggung angeordnet. Bürgerinnen und Bürger können sich ab Freitag um 12 Uhr im Rathaus in ein Kondolenzbuch eintragen. Bis auf Weiteres ist dies täglich von 10 bis 18 möglich.
HSV-Sportvorstand Boldt: Seeler "Inbegriff des HSV"
Tiefe Betroffenheit herrscht beim Hamburger SV über den Tod Seelers. "Uwe Seeler steht für alles, was einen guten Menschen auszeichnet: Bodenständigkeit, Loyalität, Lebensfreude, zudem war er stets nahbar. Er ist der Inbegriff des HSV", schrieb Sportvorstand Jonas Boldt.
Auch FC St. Pauli kondoliert
Auch der FC St. Pauli reagierte auf den Tod Seelers. "Uwe war auch am Millerntor immer ein sehr gern gesehener Gast. Wir bedanken uns für alles, was er für den Fußball geleistet hat!", so Vereinspräsident Oke Göttlich.
Thering: "Großer Hamburger von uns gegangen"
Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion, erklärte: "Mit dem Tod Uwe Seelers ist ein großer Hamburger von uns gegangen. Uwe Seeler war einer der besten Fußballer seiner Zeit, er war ein wunderbarer Mensch, Unterstützer und Vorbild. Seine jahrzehntelange Treue galt dem HSV, mit dem er Deutscher Meister wurde und den DFB-Pokal gewinnen konnte. ... Er wird als Fußball-Legende, Förderer, Ehrenbürger Hamburgs und Mensch für immer ein Vorbild bleiben."
Kruse: Seeler "stets menschlich und bodenständig"
Der FDP Landesvorsitzende Michael Kruse schrieb: "Hamburg trauert um eine Fußball-Legende und eine herausragende Persönlichkeit. Uwe Seeler hat den deutschen Fußball über Jahrzehnte geprägt und mit dem HSV unvergessene Erfolge gefeiert. Bei allem Ruhm blieb er stets menschlich und bodenständig. Auch nach Beendigung seiner Fußball-Karriere blieb er durch sein Jahrzehnte langes soziales Engagement ein Vorbild für die Menschen in unserer Stadt und darüber hinaus."
Blumenthal: Hamburg verliert seinen wohl größten Sportler
Maryam Blumenthal, sportpolitische Sprecherin der Fraktion der Grünen erklärte: "Der Tod von Uwe Seeler macht uns sehr traurig. Hamburg verliert seinen wohl größten Sportler, der sich mit legendären Auftritten auf dem Fußballplatz in die Herzen aller Fans gespielt hat. Als Ehrenspielführer der Nationalmannschaft war 'Uns Uwe' zudem weit über unsere Stadtgrenzen hinaus bekannt und durch seine Leistungen für viele ein Vorbild."
Die Fraktion der Linken forderte, Hamburg müsse nun einen "würdigen und Weg finden, an Uwe Seelers Wirken zu erinnern".
