Moorburg: Widerstand gegen Pläne der Hamburger Handelskammer
Die Hamburger Handelskammer stößt mit ihren Plänen zu einem Energie-Gewerbegebiet in Moorburg auf Widerstand. Sie hat vorgeschlagen, rund um den alten Dorfkern sogenannte Zukunftsindustrien anzusiedeln. Hafenwirtschaft und Umweltschützer sind dagegen.
Für den BUND Hamburg sind die Pläne der Handelskammer eine "Hafenerweiterung durch die Hintertür". Das Gelände, das die Kammer erschließen möchte, liegt demnach außerdem im Hamburger Moorgürtel und darf aus Sicht der Naturschützerinnen und -schützer gar nicht bebaut werden. Die Pläne würden zudem den Bau eines Abschnitts der A26-Ost als gegeben voraussetzen, gegen den Hamburger Umweltverbände bereits Klage erwägen.
Hafenwirtschaft gegen andere Nutzung
Das Problem dabei: Die brachliegenden Flächen in Moorburg zwischen der Autobahn 7 und der Elbe werden für eine potenzielle Erweiterung des Hafens in Reserve gehalten. Und deswegen ist auch der Unternehmensverband Hafen Hamburg dagegen, dass dort etwas anderes hinkommt.
Wirtschaftsbehörde sieht lediglich "Diskussionsbeitrag"
Neben dem Widerstand gibt es dagegen Unterstützung von der Bürgerschaftsfraktion der Grünen. Ein Gewerbegebiet für CO2-neutrale Kraftstoffe passe zur Zukunftsstrategie des Hafens. Die Wirtschaftsbehörde bremst den Vorstoß vorerst aus und sieht ihn als "Diskussionsbeitrag", der geprüft werden müsse. Maßgeblich für die Entwicklung des Gebietes bleibe für den Senat der Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner im Rahmen der bisherigen Beschlussfassung verständigt haben. Demnach sollen unter anderem die aktuelle Wohnnutzung in Moorburg fortgeführt und die Lebensbedingungen dort verbessert werden, zudem soll das Gebiet in dieser Legislaturperiode für die Hafennutzung nicht in Anspruch genommen werden.
Handelskammer sieht Potenzial für 6.000 Jobs
Die Anwohnerinnen und Anwohner von Moorburg selbst stehen den Plänen offen gegenüber - sie wollen ihren Stadtteil damit beleben. Die Hamburger Handelskammer hatte vorgeschlagen, rund um den alten Dorfkern von Moorburg sogenannte Zukunftsindustrien anzusiedeln. Zum Beispiel für Unternehmen, die an CO2-neutralen Kraftstoffen und Brennstoffzellen arbeiten. Sie sieht das Potenzial für 6.000 Jobs auf der mehr als 150 Hektar großen Fläche.
