Ein Mann wird bei einer Razzia in Hamburg abgeführt. © TV News Kontor Foto: Screenshot

Großrazzia gegen Kokainschmuggler: 15 Festnahmen

Stand: 15.12.2020 16:34 Uhr

Bei einer Großrazzia gegen die organisierte Kriminalität sind am Dienstagmorgen in Hamburg und dem Umland 38 Wohnungen durchsucht und 15 Männer festgenommen worden. Hintergrund der Aktion sind Drogengeschäfte.

Die Männer sollen rund zwei Tonnen Kokain nach Deutschland und Europa eingeführt haben. Sie stehen im Verdacht, im Hamburger Hafen mehrfach in Containern aus Südamerika eingeschmuggelte Drogen empfangen zu haben. Dabei legten die Verdächtigen offenbar entweder gefälschte Transportpapiere vor, um einen Container vom Terminal abzuholen, oder ließen Container vom Terminal stehlen, um das Kokain daraus zu bergen. Bei dem Transport der Container halfen auch mehrere Lastwagenfahrer.

500 Beamte im Einsatz

Ein Mann wird bei einer Razzia in Hamburg abgeführt. © TV News Kontor Foto: Screenshot
In Hamburg und Umgebung kam es zu mehreren Festnahmen.

Rund 500 Beamtinnen und Beamte des Zolls und der Polizei Hamburg waren unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hamburg an der Razzia gegen mehr als 20 Verdächtige im Alter zwischen 19 und 58 Jahren beteiligt. Sie durchsuchten 38 Wohnungen, unter anderem in Neugraben, Wilhelmsburg und Berne sowie auch Häuser und Geschäftsräume in Rosengarten im Landkreis Harburg, in Dollern bei Stade, in Quickborn im Kreis Pinneberg und in Bremen.

Die Razzia stand am Ende einer einjährigen Ermittlung. Die Festnahmen stehen offenbar auch in Zusammenhang mit einer Schießerei in der Fischbeker Heide im Frühjahr: Damals hatten Zeugen eine Auseinandersetzung unter drei Männern beobachtet, von denen einer durch einen Schuss in den Oberschenkel verletzt worden war. Der Polizei gegenüber machten die Männer damals keine Angaben darüber, worum es bei dem Streit ging. In dem Waldstück fand die Polizei anschließend fünf scharfe Schusswaffen.

Mehrere Kokainfunde in diesem Jahr

Im März 2020 hatte ein Bananencontainer aus Ecuador den Hamburger Hafen erreicht. Die Polizei geht davon aus, dass in Hohlräumen 381 Kilo Kokain nach Deutschland geschmuggelt wurden. Ende Juni 2020 empfingen die mutmaßlichen Täter im Hamburger Hafen 1,2 Tonnen Kokain in einem Container mit Reis. Das Kokain wurde durch Ermittler sichergestellt. Mitte Juli 2020 zogen Londoner Behörden einen für den Hamburger Hafen bestimmten Container aus dem Verkehr, in dessen doppeltem Boden sich 380 Kilogramm Kokain für die Beschuldigten verbargen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.12.2020 | 10:00 Uhr

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