Geplanter Umbau bei Airbus: Demo vor den Warnstreiks
Im Streit um den Konzernumbau beim Flugzeughersteller Airbus ruft die IG Metall zu Warnstreiks ab Freitag auf. Bevor der Airbus-Aufsichtsrat zusammenkam, gab es am Donnerstag eine Demonstration in Finkenwerder.
Nach Gewerkschaftsangaben kamen 300 Mitarbeitende am Vormittag vor dem Werkstor zusammen. Der Geduldsfaden sei bei einigen schon gerissen, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Er wirft Airbus vor, sich einem ernsthaften Dialog über die zukünftige Struktur des Konzerns mit den Arbeitnehmervertretern zu verweigern. Emanuel Glass von der IG Metall Hamburg sagte, man treffe sich vor der Aufsichtsratsitzung mit Vertretern und Vertreterinnen von allen acht Airbus-Standorten, weil "die Kollegen und Kolleginnen endlich Schwarz auf Weiß haben wollen, dass ihre Zukunft gesichert ist".
Warnstreiks ab Freitagmorgen in Hamburg
Von Freitagmorgen an sind dann alle Beschäftigten in Finkenwerder zu einem 48-stündigen Warnstreik aufgerufen. Auch an den anderen Airbus-Standorten im Norden und in Augsburg sind Arbeitsniederlegungen geplant. "Uns fehlt jedes Verständnis für diesen Streik", sagte Personalchef Marco Wagner im Gespräch mit NDR 90,3. "Der Streik sendet das falsche Signal in einer Phase, in der wir uns auf dem Weg zu einer Einigung sahen." Airbus bleibe verhandlungsbereit.
Es geht um den geplanten Konzernumbau
Airbus will einen wesentlichen Teil der Beschäftigten in zwei Tochterfirmen überführen. Die sogenannte Teilefertigung soll mehrheitlich an einen Investor verkauft werden. Allein am Hamburger Standort in Finkenwerder wären von den Umbauplänen rund 4.000 Beschäftigte betroffen.
Airbus-Chef: Neue Warnstreiks "unangemessen und respektlos"
Airbus-Chef Guillaume Faury kritisierte das Vorgehen der IG Metall als "unangemessen und respektlos". Das Unternehmen habe in dem Konflikt bereits "viele Garantien in Bezug auf Sicherheit, Arbeitsbedingungen und Investitionen in die Zukunft gegeben", sodass es "keinen gravierenden Grund" für die erneuten Warnstreiks gebe.
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