Erster Regenreport für Hamburg: Drei Erkenntnisse
Es gibt mehr Starkregen, zu trockene Wintermonate und - obwohl der vergangene Sommer sehr regenreich war - auch Hitze- und Dürre-Monate in Hamburg. Das sind drei Erkenntnisse aus dem ersten Regenreport, den Hamburg Wasser am Donnerstag vorgestellt hat.
Die Daten werden von Hamburg Wasser an 32 Messstationen, sogenannten Regenschreibern, und dem Deutschen Wetterdienst gesammelt. Betrachtet wurde das hydrologische Jahr, also dem Zeitraum von November 2020 bis Oktober diesen Jahres. "Die Daten zeigen eine ganz extreme Bandbreite", sagte Ingo Hannemann, Geschäftsführer von Hamburg Wasser.
Zwei Monate extrem trocken
So gehörte der November vorigen Jahres zu den trockensten Novembermonaten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1891. Auch der Februar 2021 war extrem trocken. Dagegen waren die Monate Mai und August viel zu nass.
Starkregen im Hamburger Norden
Insgesamt gab es im vergangenen Sommer ein Hin und Her: Im Juni wurden an elf Tagen Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius gemessen. Und 14 Tage ohne Regen brachten Trockenstress für Pflanzen. Aber Hamburgs Norden, insbesondere Poppenbüttel, Sasel und Wellingsbüttel, wurde im Sommer auch gleich drei Mal von intensivem Starkregen getroffen. Insgesamt gab es in dem Zeitraum elf Starkregenereignisse in Hamburg.
Hamburg soll zu einer Schwammstadt werden
Dem Bericht zufolge können die Klimafolgen auch die Hansestadt empfindlich treffen. Hamburg soll deshalb zu einer sogenannten Schwammstadt werden, wie Hannemann sagte. Der Plan sieht vor, dass das Wasser dort, wo es in Form von Niederschlag fällt, versickern, verdunsten oder zurückgehalten werden soll. Später kann es dann wieder, wie bei einem Schwamm, kontrolliert in die Umwelt abgegeben werden.
Dafür braucht das Wasser aber mehr Platz in der Stadt. Erreicht werden soll das mit verschiedenen Maßnahmen wie versickerungsfähigen Straßenbelägen sowie mit begrünten Fassaden und Dächern. Ein Beispiel für Letzteres hat Hamburg Wasser kürzlich im Stadtteil Neugraben-Fischbek in Betrieb genommen. Die Besonderheit: Das Ventil, über das das auf dem Dach gespeicherte Regenwasser abgelassen werden kann, ist mit einer Wetter-App verbunden. Wird etwa Starkregen angekündigt, leert sich der Speicher des Daches automatisch, um Platz zu schaffen.
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