Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht in der Bundespressekonferenz während der Sommer-Pressekonferenz über Themen der Innen-und Außenpolitik. © Kay Nietfeld/dpa

Cum-Ex: Hamburger Anwalt scheitert mit Strafanzeige gegen Scholz

Stand: 16.08.2022 06:31 Uhr

In der Cum-Ex-Affäre wird weiterhin nicht gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ermittelt. Nach der Staatsanwaltschaft sieht auch die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg keinen Anfangsverdacht auf mögliche Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Keine Hinweise auf strafbares Verhalten - das hat jetzt auch die zweite Prüfung ergeben. Anlass war die Beschwerde des Hamburger Rechtsanwaltes Gerhard Strate. Auch der Vorwurf, Scholz habe falsche Angaben im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zur Cum-Ex-Affäre gemacht, ist der Behörde zufolge unbegründet.

Peter Tschentscher wird vorerst entlastet

Vorerst entlastet ist auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Gegen ihn wird ebenfalls nicht ermittelt. In der Cum-Ex-Affäre geht es um Steuer-Rückforderungen gegen die Warburg Bank, die die Hamburger Finanzverwaltung verjähren ließ. Scholz und Tschentscher wurde in diesem Zusammenhang politische Beeinflussung vorgeworfen.

Forderung: Scholz soll private Mails offenlegen

Unionspolitikerinnen und -politiker lassen dennoch nicht locker. Die Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz forderte in der "Bild"-Zeitung, Scholz müsse jetzt seine privaten E-Mails aus der Zeit offenlegen. Dieselbe Forderung kommt von der CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Scholz: Keine politische Einflussnahme bei Warburg Bank

Olaf Scholz wird am Freitag ein zweites Mal im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Hamburg als Zeuge aussagen. In der vergangenen Woche hatte er bei der Sommer-Pressekonferenz in Berlin erneut den Vorwurf der politischen Einflussnahme im Fall der Warburg Bank zurückgewiesen. Das hätten alle Zeugen im Untersuchungsausschuss erklärt und daran werde sich auch nichts ändern, sagte Scholz.

Scholz äußerte sich auch zu dem Bargeld-Fund bei dem ehemaligen SPD-Politiker Johannes Kahrs: "Ich bin so neugierig wie Sie und wüsste natürlich gerne, wo es herkommt. Aber er wird wahrscheinlich weder mir noch Ihnen eine Auskunft erteilen", so Scholz.

Weitere Informationen
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Sommerinterview. © Screenshot

Sommerinterview: Tschentscher weist Cum-Ex-Vorwürfe zurück

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bezeichnete die jüngsten Vorwürfe des Ex-Finanzsenators Peiner (CDU) als falsch. (13.08.2022) mehr

Hamburgs ehemaliger Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU). (Archivfoto) © picture alliance / dpa Foto: Carsten Rehder

Cum-Ex-Affäre: Peiner wirft Tschentscher Fehlverhalten vor

Hamburgs früherer Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) hat im Untersuchungsausschuss zur Cum-Ex-Affäre ausgesagt. (11.08.2022) mehr

Ein Senatsdiener geht bei einer Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) zur Cum-Ex-Affäre über einen Flur vor dem Plenarsaal der Hamburgischen Bürgerschaft im Rathaus. © Christian Charisius/dpa

Cum-Ex-Affäre: Ausschuss in Hamburg vernimmt Zeugen

Im Untersuchungsausschuss waren am Dienstag möglicherweise gelöschte E-Mails und brisante Chatverläufe Thema. (09.08.2022) mehr

Der Hamburger SPD-Politiker Johannes Kahrs 2018 bei einer Pressekonferenz © picture alliance/dpa | Ralf Hirschberger Foto: Ralf Hirschberger

Cum-Ex-Durchsuchungen: Mehr als 200.000 Euro bei Kahrs gefunden

Im Bankschließfach des früheren Hamburger SPD-Politikers wurde eine große Menge Bargeld entdeckt. Die Opposition fordert Aufklärung. (09.08.2022) mehr

Olaf Scholz © picture alliance / Geisler-Fotopress

Scholz soll erneut vor Hamburger Cum-Ex-Ausschuss aussagen

Der Bundeskanzler und frühere Hamburger Bürgermeister wird möglicherweise am 19. August ein zweites Mal vernommen. (17.06.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 16.08.2022 | 06:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Banken

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Teilnehmende beim Hamburg-Marathon laufen am Hafen entlang. © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius/dpa

Viele Sperrungen für Hamburg-Marathon am Sonntag

In Hamburg findet am Sonntag wieder der Marathon statt. Entlang der mehr als 42 Kilometer langen Strecke kommt es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. mehr