Bademeister fehlen: Einschränkungen bei Hamburgs Freibädern
"Noch nicht geöffnet sind die reinen Sommerfreibäder, also die Standorte, an denen man bei einer schlechteren Wetterlage nicht nach drinnen gehen kann", sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen am Donnerstag. "Marienhöhe, Osdorfer Born und Neugraben sowie das Holthusenbad sind komplett geschlossen."
Zwei Schwimmbäder nur für Schul- und Vereinsschwimmen
Andere Bäder hätten Anpassungen in den Öffnungszeiten in den frühen Abend- und Morgenstunden. "Die Schwimmbäder St. Pauli und Bramfeld sind komplett mit Schulschwimmen und Vereinsschwimmen belegt." Von insgesamt 25 Standorten sind 7 von den Maßnahmen betroffen. In zwei Wochen starten in Hamburg die Sommerferien. Dann will Bäderland all seine Freibad-Standorte öffnen.
Bademeister: Viele Bewerber schaffen Anforderungen nicht
Einmal im Jahr müssen Bademeister nachweisen, dass sie den Anforderungen ihres Jobs noch gewachsen sind: 25 Meter Streckentauchen, eine leblose Person abschleppen und Tieftauchen. Für neue Bewerberinnen und Bewerber gelten die gleichen Kriterien. 200 Kandidaten und Kandidatinnen haben sich im letzten halben Jahr beworben, aber nur 20 Prozent haben die Prüfung geschafft. "Sie sind teilweise unvorbereitet und schaffen die Übungen nicht, die wir einfach brauchen", sagt Schwimmausbilder Andreas Mohr. Zum Beispiel an der tiefsten Stelle zu tauchen: "Wir prüfen in der Regel bei 3,80 Meter, haben aber auch Anlagen mit 5 Metern Wassertiefe." Das Problem betrifft allerdings nicht nur Hamburg: Deutschlandweit fehlen derzeit schätzungsweise etwa 2.500 Bademeister.
Bäderland gegen Absenkung der Wassertemperaturen
Ein anderes bundesweites Thema ist der Energieverbrauch von Schwimmbädern. Nachdem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zum Sparen jeder Kilowattstunde aufgerufen hat, haben einige Bäder ihre Wassertemperatur gesenkt. In Hamburg ist das derzeit kein Thema. Freibäder werden generell nicht beheizt, für Hallenbäder sieht man Nachteile. "Das hat natürlich auch gleich wieder eine Auswirkung auf die Gäste, denn Kinder, die in 22 Grad statt 28 Grad warmem Wasser schwimmen lernen, kühlen schneller aus und verlieren schneller die Lust am Schwimmenlernen - was einen Effekt auf die Schwimmkompetenzen haben kann", sagt Bäderland-Sprecher Dietel.
