Ansturm am Hamburger Flughafen - Warnstreik ohne Auswirkungen
Am Hamburger Flughafen war am Freitag Hochbetrieb. Zwar kam es zu längeren Wartezeiten beim Check-In und vor den Sicherheitskontrollen, doch das befürchtete Chaos blieb aus. Ein Warnstreik des Technik-Personals wirkte sich nicht auf den Flugbetrieb aus.
Ein Grund für den Ansturm von Passagieren war der Beginn der Sommerferien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Voraussichtlich werde die Zahl der Passagiere am Freitag bei 45.000 liegen, sagte eine Sprecherin des Airports. Der "erste größere Stresstest" sei gut gelaufen. Vermutlich werde die Zahl der Passagiere am kommenden Freitag, nach dem Beginn der Schulferien in Hamburg, noch übertroffen. Dann erwartet der Airport bis zu 50.000 Menschen, die abfliegen oder ankommen. Im Vor-Corona-Jahr 2019 gab es an Spitzentagen bis zu 65.000 Reisende.
Längere Wartezeiten vor Sicherheitskontrolle
Am Freitagmorgen kam es zu längeren Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen. Wegen des hohen Aufkommens hatte der Flughafen bereits um 3.15 Uhr die Terminals geöffnet und um 3.30 Uhr die Check-In-Schalter aufgemacht. Laut Bundespolizei kam es schon um 4.30 Uhr zu Wartezeiten von bis zu 60 Minuten vor den Sicherheitskontrollen. Gegen Mittag hätten die Passagiere bis zu 45 Minuten warten müssen.
Flughafen-Sprecherin: "Lage stabil und entspannt"
Die Flughafen-Sprecherin lobte das Verhalten der Reisenden: "Die Passagiere sind sehr gut vorbereitet, darum ist die Lage stabil und entspannt." Flughafen und Bundespolizei hatten in den vergangenen Wochen immer wieder auf die Bestimmungen zum Handgepäck verwiesen.
Warnstreik ohne Auswirkungen auf Flugbetrieb
Unterdessen beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 100 Beschäftigte einer Instandhaltungsfirma an einem Warnstreik. Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten an einer Kundgebung teilgenommen, 30 weitere seien dem Streikaufruf gefolgt. Die Gewerkschaft ver.di hatte die rund 180 Beschäftigten der Real Estate Maintenance Hamburg (RMH), einer Tochter der Flughafengesellschaft, zu einer eintägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die RMH-Beschäftigten sind für die Instandhaltung der Technik in der Gepäckbeförderung, der Startbahnen und anderer technischer Infrastrukturen zuständig. Der Tarifstreit habe keine Auswirkungen auf Passagiere gehabt, sagte die Flughafen-Sprecherin.
Die Gewerkschaft fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Anhebung der Löhne um 8,5 Prozent sowie Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Die Arbeitgeber hätten dagegen bislang nur jeweils vier Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von zwei Jahren sowie weitere, nicht tabellenwirksame Leistungen angeboten. Dass der Warnstreik mit dem Passagieransturm zum Ferienbeginn zusammenfalle, sei nicht geplant und gewollt gewesen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft.
Lange Wartezeiten und Koffer-Chaos
In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder lange Wartezeiten und zum Teil chaotische Zustände am Hamburger Flughafen gegeben. Ein Grund für die Probleme bei der Abfertigung der Passagiere ist der Personalmangel. Auch stapeln sich inzwischen rund 2.000 Gepäckstücke im Flughafen. Dabei handelt es sich um Koffer, Taschen und Kinderwagen, die mit einem späteren Flug als der Passagier in Hamburg angekommen sind.