Jazz – Round Midnight
Montag, 12. April 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Mauretta Heinzelmann
Den Müttern im Jazz widmete der Saxofonist Albert Ayler seine melancholische Komposition "Mothers". Wie ist es nun wirklich, als Jazzmusikerin Mutter zu sein? Die Pianistin Joanne Brackeen nahm ihre Babies im Körbchen mit zu Proben und Konzerten und beschwor sie: "bitte schlaf!" Als Geri Allen im Studio ihr Album "The Gathering" aufnahm, ließ sie ihren Sprössling einfach mitspielen und singen. Die deutsche Saxofonistin Alexandra Lehmler zieht drei Söhne groß: wenn sie auf Tour war (vor Corona), nahm sie die Kleinen mit, oder die Eltern passten auf. Im Schulalter ging das nicht mehr, da verteilt sie die drei Jungs auf Freunde - ein organisatorischer Kraftakt.
Einige erfolgreiche Jazzmusikerinnen entscheiden sich bewusst gegen Kinder, da sie keine realistische Chance auf ein entspanntes Familienleben sehen, bei wechselnden, oft nächtlichen Arbeitszeiten und häufigen Reisen (nach Corona). Welche Strukturen könnten Mütter im Jazz unterstützen? Angenommen, dass die Gesellschaft sich um den Nachwuchs im Jazz kümmern möchte?