Jazz – Round Midnight
Freitag, 28. Mai 2021, 23:30 bis
00:00 Uhr
Am Mikrofon: Mauretta Heinzelmann
Mary Lou Williams wurde 1910 in Atlanta, Georgia, geboren und wuchs in East Liberty in Pittsburgh auf. Ihre Mutter, alleinerziehende Putzfrau mit 11 Kindern, sang gern Spirituals. Mary Lou spielte alles nach was sie hörte, Stride Piano und Ragtime; sie trat schon mit sechs Jahren als Wunderkind auf - ein afroamerikanisches Mädchen spielte für die weiße Oberschicht. Ihren kraftvoll swingenden Stil entwickelte Mary Lou Williams ihr ganzes Leben lang weiter - bei der Entwicklung des Bebop spielte sie eine wichtige Rolle.
Sternbilder und der Vatikan
Als Wegbereiterin für Jazzkünstlerinnen hat sie die Fackel vorangetragen, sie gilt als Ikone. Ihre Handschrift ist eigenständig und herausragend: Mary Lou Williams schrieb für Duke Ellington, Benny Goodman und für Dizzy Gillespie sowie in größeren Formaten, z.B. die Suite "History of Jazz" und die Kantate "Christ of the Andes". Mary Lou Williams begriff ihr Klavierspiel als spirituelle Praxis: in ihrer "Zodiac Suite" von 1946 vertonte Mary Lou Williams die Sternbilder in Klavierklängen, im Auftrag des Vatikans schuf sie "A Mass for Peace". Anlässlich ihres 40. Todestages erinnern wir an die Pionierin am Jazzpiano.