Heiko Thomsen aus Hamburg-Eimsbüttel belegte bei der Plattdeutschen Schreibaktion "Vertell doch mal 2022" mit seiner Geschichte den 2. Platz. © Jan Wulf Foto: Jan Wulf

Heiko Thomsen erhält den Fritz-Reuter-Preis

Stand: 15.04.2024 18:01 Uhr

Für sein "beharrliches, kreatives und engagiertes Wirken für das Plattdeutsche" erhält Heiko Thomsen den Fritz-Reuter-Preis. Seit mehreren Jahrzehnten engagiert sich der Hamburger Lehrer und Autor für die Niederdeutsche Sprache. Nun wird er mit einem Preis geehrt.

von Fiene Meier

Alle zwei Jahre verleiht die Carl-Toepfer-Stiftung den Fritz-Reuter-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Plattdeutschen. Bei der letzten Preisverleihung 2022 ehrte die Carl-Toepfer-Stiftung den Sprachforscher Dr. Klaas-Hinrich Ehlers, in diesem Jahr entschied sich das Kuratorium des Preises für den vielseitig engagierten Heiko Thomsen aus Hamburg-Eimsbüttel. Neben der Auszeichnung darf sich Thomsen über 10.000 Euro Preisgeld freuen. Der Fritz-Reuter-Preis ist der höchstdotierte Preis im Bereich Niederdeutsch. 

Wenn Ehrenamt und Engagement sich auszahlen

Die Carl-Toepfer-Stiftung zeichnet Thomsen vor allem für seinen "vielfältigen, literarischen, pädagogischen und ehrenamtlichen Einsatz" aus. Dem Plattdeutschen, der norddeutschen Regionalsprache, würden durch seine Arbeit neue Impulse gegeben. Sie bewahre so Präsenz und Relevanz, so die Jury weiter.

"Dat gifft ja ok mal so Momenten, wo Du denkst: is dat allens richtig? Lohnt sik dat? Un wenn Du denn markst, dat dat Rückenwind gifft för dien Projekten, denn hölpt dat ok wiss, wiedertomaken. Un dat will ik denn geern doon!" Fritz-Reuter-Preisträger Heiko Thomsen zu NDR 90,3

Seit sieben Jahren ist Heiko Thomsen Autor und Redakteur beim "Quickborn", einer Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur. Er ist Herausgeber der Quickborn-Hefte "Edition MolenKieker" und engagiert sich zusätzlich als Vorstandsmitglied bei der Klaus-Groth-Gesellschaft. Als Autor reichte Thomsen schon mehrfach beim plattdeutschen Schreibwettbewerb des NDR "Vertell doch mal" kreative Texte ein. 2022 landete er mit seiner Geschichte "Wi mööt hier rut", die die Corona-Pandemie aus Sicht eines Virus beschreibt, auf dem zweiten Platz. Als Lehrer an der Stadtteilschule Hamburg-Niendorf vermittelt Heiko Thomsen auch plattdeutsche Inhalte an seine Schülerinnen und Schüler und motiviert sie zur Teilnahme am plattdeutschen Vorlesewettbewerb "Jungs un Deerns leest Platt".

Feierliche Preisverleihung

Bei einer feierlichen Veranstaltung im Sommer soll Heiko Thomsen dann offiziell mit dem Fritz-Reuter-Preis 2024 ausgezeichnet werden. Der genaue Termin und Ort der Veranstaltung wird noch bekannt gegeben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info Spezial | Kulturjournal | 15.04.2024 | 19:00 Uhr

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