"Mut machen mir Menschen, die sich begeistern lassen"
Martin Berner ist Jazzmusiker, Musikpädagoge und Kulturmanager und hat sich in diesem Jahr von Corona nicht abschrecken lassen. Im Gegenteil - die Pandemie hat ihn ermutigt, Neues auszuprobieren. Ein Beitrag aus der NDR Kultur Reihe: "Was macht Ihnen Mut? Kopf hoch trotz Corona."
Die Kulturbranche hat sich nach wie vor noch nicht komplett von der Coronakrise erholt. Auch im zweiten Jahr mit der Pandemie gibt es noch Schwierigkeiten, aber auch Lichtblicke. Und die wollten wir von den Kulturschaffenden aus Norddeutschland wissen - so auch von Musiker Martin Berner.
Wie war dieses Jahr für Sie?
Martin Berner: 2021 war ein Jahr der Gegensätze. Von der Frage, wann und ob sich überhaupt irgendwann eine Planungsperspektive auftut, über eine Aufbruchstimmung im Mai, bis zu einem Gefühl von Leichtigkeit im Sommer. Und doch war 2021 auch ein Jahr der Premieren. Der erste Jazzworkshop Lübeck fand statt und es gab die erste Big-Band Night in Lübeck.
Was hat Ihnen Kraft gegeben?
Berner: Kraft gegeben haben vor allem die Momente, in denen ich gespürt habe: Das, was gerade passiert - von der Idee bis zur Umsetzung - macht für die Menschen einen Unterschied. Die Projekte, die ich ins Leben gerufen habe, erreichen die Leute, bringen sie zusammen und begeistern sie sogar. Zum Beispiel die Idee zum Jazzworkshop Lübeck. Ich habe mich immer gefragt: Wieso hat Lübeck keinen Jazzworkshop? Und das war der ausschlaggebende Punkt: Ein Wochenende lang Musik machen. Die Menschen brauchen Musik und einen Austausch - und so kam es dann auch.
Wie geht es Ihnen gerade rund um den Jahreswechsel?
Berner: Ich merke, dass 2021 viele Dinge ohne viel Vorlauf und aufeinanderfolgend passiert sind, vor allem im Sommer. Manchmal blieb dann fast keine Zeit, das Erreichte sacken zu lassen. Dass das wichtig ist und ich die Zeit benötige für diese sehr persönliche Resonanz, das spüre ich jetzt.
Was macht Ihnen Mut?
Berner: Mut machen mir die vielen Menschen, die meine Ideen unterstützen und sich begeistern lassen. Das sind beteiligte Kulturschaffende, Besucherinnen und Besucher, Workshop-Teilnehmende, aber auch Förderer und Kooperationspartner. Manchmal tut es gut, sich das zu vergegenwärtigen. Man ist nicht allein und dafür bin ich sehr dankbar.
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