Comicfestival Hamburg: Treffen der Macher und Fans
Bis zum 2. Oktober wird Hamburg wieder zum Comic-Mekka. Dann locken zahlreiche Ausstellungen, Workshops und Lesungen Fans wie Comic-Macher nach St. Pauli und Umgebung.
"Das Festival war eine Initiative von mir und von Heiner Fischer, einem Freund von mir, der auch Zeichner ist", erzählt Sascha Hommer über den Start des Hamburger Comicfestivals. Der 43-Jährige organisiert nun schon zum 16. Mal das Treffen für Produzenten und Liebhaber. "Wir hatten das gemacht, weil es so eine kleine Börse in Hamburg bis 2006 namens "Heftig" gab - und dann nicht mehr. Deswegen fehlte uns auch ein Treffpunkt, um zum Beispiel Menschen aus Berlin oder aus anderen Städten, die auch zeichnen, zu treffen. Wir wollten eigentlich so ein Forum weiterführen - das war der Grundgedanke. Dann ist es eben immer mehr gewachsen und immer mehr zu einem richtigen Festival geworden."
Drei Tage, 30 Orte und unzählige Zeichnungen
Das Festival erstreckt sich drei Tage über ein großes Gebiet in der Hansestadt. Von St.Pauli über das Karoviertel bis hin zur Neustadt öffnen sich kleine und größere Galerien und Geschäfte für die Comic-Macher und die Fans. Rund 30 Orte werden mit Lesungen, Gesprächen, Ausstellungen, Signierstunden und Workshops bespielt. "Es gibt viele Orte, die eigentlich jedes Jahr mitmachen wollen", so Sascha Hommer. "Man muss aber dazu sagen, es sind eben nicht alles nur Galerien, sondern auch Cafés und andere Ladengeschäfte, die einfach Teil des Comicfestivals werden und dann eben auch an ungewöhnlichen Orten Kunst präsentieren. Wir haben das auch so ausgewählt, dass es quasi eine Route ergibt, die man wirklich zu Fuß am Festivalwochenende zurücklegen kann. Es sind Läden, die uns einfach auch gefallen und die vor allem auch kein kommerzielles Interesse haben. Wir sind ja auch ein nicht-kommerzielles Festival." Somit vernetzt das Festival Künstlerinnen und Kulturschaffende, Verlage und Kunstorte sowie Ladenlokale und Cafés im Zeichen der Comics.
2022 Comicfestival wieder mit komplettem Rahmenprogramm
Nach zwei abgespeckten Jahren zieht das Comicfestival in diesem Jahr wieder alle Register. So wir es erneut die traditionelle Messe im Kölibri am Hein-Köllsch-Platz auf St. Pauli geben. 30 Aussteller, vom Profi über Selbstverleger bis hin zu Studierenden, bieten ihre Drucke, Zeichnungen und Skizzen zum Kauf an. Aber auch knapp 25 Ausstellungen präsentiert das Zeichner-Festival. So wird die Hamburger Birgit Weyhe Auszüge aus ihrem aktuellen Buch "Rude Girl" im "Raum linksrechts" am Valentinskamp zeigen. Erst vor Kurzem wurde die 53-Jährige mit dem Max-und-Moritz-Preis als Beste Deutschsprachige Comic-Künstlerin ausgezeichnet.
Highlight des diesjährigen Festivals ist sicherlich der Besuch und die Ausstellung von Catherine Meurisse. Die Französin war die erste Zeichnerin beim französischen Satiremagazin "Charlie Hebdo". Dort arbeitete sie bis zum Anschlag 2015. In Hamburg präsentiert sie ihr neuestes Buch "Nami und das Meer". Darin erzählt sie von der Konfrontation ihrer europäischen Sicht auf die Natur mit der japanischen.
Insider-Blick für das Comic-Publikum
Einen objektiven Blick auf die Szene gibt es beim Planen für das Festival nicht, gesteht Sascha Hommer: "Im Endeffekt verbirgt sich dahinter natürlich auch der subjektive Blick der Festivalmacher und -macherinnen. Das ist ja ein Produzenten-Festival, was wir hier durchführen. Das bedeutet, dass die meisten Menschen, die das organisieren, auch selbst Zeichner und Zeichnerin sind oder beruflich mit Comics zu tun haben. Wir haben einen besonderen Fokus, weil wir einen professionellen Blick haben. Schwierigkeiten haben wir vielleicht eher immer wahrzunehmen, wie das von außen für Menschen wirkt, die jetzt nur Lucky Luke und Asterix kennen."
Dass sich das Comicfestival nicht nur in der Szene, sondern auch in der Hansestadt etabliert hat, freut Hommer. Trotzdem möchte er natürlich noch einiges erreichen: "Ich wünsche mir, dass das Festival sich weiter professionalisiert. Dass wir es vor allem auch mit einer Struktur hinbekommen, was Finanzierung angeht, noch professioneller aufgestellt zu sein, damit die Menschen, die wirklich hier ein halbes Jahr Arbeit investieren, das nicht ganz umsonst machen müssen. Daran arbeiten wir bereits. Aber das ist noch ein Weg, den wir vor uns haben."
Comicfestival Hamburg: Treffen der Macher und Fans
Bis zum 2. Oktober locken zahlreiche Ausstellungen, Workshops und Lesungen Fans wie Comic-Macher nach St. Pauli und Umgebung.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Rund um St. Pauli
- Preis:
- Freier Eintritt
- Hinweis:
- Informationen finden Sie auf der Seite des Comicfestivals: https://comicfestivalhamburg.de/