Thomas de Maizière zu Gast in Hamburg
Der ehemalige Bundesinnen- und Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière spricht am Montag im Hamburger Michel über die Werte, die ihn leiten. NDR Kulturchefin Anja Würzberg führt das Gespräch mit ihm.
Jeder von uns spürt es täglich: Wir leben in krisenhaften Zeiten. Und das besondere ist, dass die Krisen sich überlappen und kein Ende in Sicht ist. Das verursacht Stress bei jedem von uns, aber vor allem bei denen, die für andere Menschen Verantwortung tragen. Sei es im Ehrenamt, in einer Firma oder in Familien. Wie gehen wir mit diesem Stress um und woher nehmen wir die Kraft, jeden Tag aufs Neue mit diesen Krisen zurechtzukommen?
Die Kulturchefin des NDR, Anja Würzberg, wird diese Fragen am Montag im Hamburger Michel mit einem Menschen besprechen, der viel Erfahrung mit Krisen hat, und zwar Thomas de Maizière. Das ganze im Rahmen der Gesprächsreihe "Dialog im Michel", die in Zusammenarbeit mit NDR Kultur stattfindet.
Warum ist Thomas de Maizière ein guter Gesprächspartner, wenn es um die Bewältigung von Krisen geht?
Anja Würzberg: Thomas de Maizière ist ein Vollblutpolitiker. Er hat schon den Einigungsvertrag mit verhandelt und war später über lange Zeit eng an der Seite von Angela Merkel. Als Innenminister hat er 2015 in der Flüchtlingskrise das "Wir schaffen das" der Kanzlerin mitgetragen. Seine aktive Zeit als Politiker ist seit vergangenem Jahr vorbei, nun engagiert er sich als Präsident des Evangelischen Kirchentags 2023 in Nürnberg. Er ist sich sicher: In Krisen sollten sich Politiker nicht nach Umfragen und Stimmungen richten, sondern danach, wovon sie tief in ihrem Inneren überzeugt sind.
Welche Antworten erwartest Du von so einem Vollblutpolitiker, der ja lange Zeit aktiv war und auch viele Höhen und Tiefen erlebt hat?
Würzberg: Ja, er war zum Beispiel Staatssekretär im Kultusministerium und später Chef der Staatskanzlei in Schwerin, aber dann natürlich auch Bundesverteidigungsminister und lange auch Innenminister und das Zitat 'Ein Teil dieser Antwort könnte die Bevölkerung verunsichern', 2015 hat er das gesagt, dieses Zitat hat damals tatsächlich zur Beunruhigung und manchmal auch zur Belustigung im Netz beigetragen. Er hat diesen Satz damals gesagt in Hannover, als das Fußballstadion evakuiert werden musste und die Stadt im Blaulicht geflackert hat.
Ich hoffe natürlich, dass am Montag keine seiner Antworten das Publikum verunsichern wird. Aus meinem Vorgespräch mit Thomas de Maizière weiß ich, er hat tatsächlich viele spannende Antworten auf die Frage, wie wir mit den aktuellen Krisen umgehen können. Und das sind nicht unbedint nur realpolitische Antworten, sondern auch Antworten in Bezug auf die Haltung, mit der Menschen Krisen managen können, egal ob sie Verantwortung tragen oder ob sie einfach in ihrem kleinen Umfeld die Krise managen müssen und damit besser klarkommen. Ich verspreche, das Gespräch wird sehr alltagstauglich.
Warum findet dieses Gespräch in einer Kirche statt, im Hamburger Michel?
Ich habe es ja schon erwähnt: Thomas de Maizière ist Kirchentagspräsident 2023. Er bereitet gerade als engagierter evangelischer Christ diesen Kirchentag in Nürnberg vor und er hat übrigens auch noch lebhafte Erinnerungen an seinen letzten Auftritt im Michel. Da hat er als Verteidigungsminister eine Bibelarbeit beim Hamburger Kirchentag 2013 gehalten, und als er beginnen wollte, fingen überall im Raum Menschen an, Dona Nobis Pacem zu singen: Gib uns Deinen Frieden. Und wie er damals darauf reagiert hat, das wird er uns hoffentlich am Montag erzählen.
Das Gespräch führte Andrea Wilke für NDR Kultur
Thomas de Maizière zu Gast in Hamburg
Der ehemalige Bundesminister spricht am Montag im Hamburger Michel über die Bewältigung von Krisen. NDR Kulturchefin Anja Würzberg führt das Gespräch mit ihm.
- Art:
- Diskussion
- Datum:
- Ort:
-
Hauptkirche St. Michaelis
Englische Planke 1
20459 Hamburg - Telefon:
- 040 - 376 780
- Hinweis:
- Der Eintritt ist frei, Anmeldung online auf der Seite https://www.dialogimmichel.de/