Schauspieler Christian Doermer ist gestorben
Christian Doermer wurde als Protagonist des Jungen Deutschen Films berühmt und war nicht nur vor der Kamera aktiv, sondern auch hinter der Kamera als Regisseur. Nun ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.
1935 ist Christian Doermer in Rostock geboren und in verschiedenen europäischen Städten aufgewachsen. 1956 debütierte er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg als Theaterschauspieler. Das war der Grundstein für seine Karriere: Doermer wurde in dem Film 'Die Halbstarken' bekannt, wo er an der Seite von Horst Buchholz in kriminelle Machenschaften hineingezogen wird. Danach folgten Hauptrollen, zum Beispiel in Filmen wie 'Alle Wege führen heim' oder 'Flucht nach Berlin'. Dafür erhielt er sogar das Filmband in Gold als bester Nachwuchsschauspieler. Später studierte er dann Volkswirtschaft und Soziologie.
Christian Doermer wollte den Film moderner machen
Als einziger Schauspieler gehörte Doermer im Jahr 1962 zu den 26 Unterzeichnern des Oberhausener Manifests. Dieses wollte den deutschen Film moderner machen und deshalb wurde der Neue Deutsche Film gegründet. Der Film 'Brot der frühen Jahre' nach der Vorlage von Heinrich Böll war der Startschuss für den Neuen Deutschen Film. Doermer spielt darin einen träumerischen Durchschnittsbürger mit eigenem Auto, der durch das Wiedersehen mit einer Jugendfreundin die Sinnlosigkeit seines Lebens erkennt. Der Filmemacher aus Rostock setzte sich auch immer wieder mit Philosophie auseinander. So entstand 1979 ein Zweiteiler über das Leben und die Theorien des Denkers Friedrich Nietzsche. Bis in die 2000er-Jahre blieb Doermer im Filmgeschäft aktiv und war unter anderem im 'Tatort', 'Ein Fall für zwei' und dem Fernsehfilm 'Stauffenberg' zu sehen.
2010 verstarb seine Ehefrau, die Schriftstellerin Lore Schmidt-Polex, mit der er seit 1961 verheiratet war, Doermer war außerdem Vater von drei Kindern.